Knackis putzen Kolosseum in Rom

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Italien,

In Rom sorgen Häftlinge dafür, dass die Stadt wieder sauber wird. Mit einem kleinen Bus kommen sie aus einer der grössten italienischen Haftanstalten.

Das Pilotprojekt erfährt viel Zuspruch, auch von Touristen.
Das Pilotprojekt erfährt viel Zuspruch, auch von Touristen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Rom putzen Häftlinge den Park ums Kolosseum.
  • Eine 18-köpfige Gruppe kommt regelmässig aus einer der grössten Haftanstalten Italiens.
  • Zuspruch für das Projekt kommt auch von den Touristen.

Am Kolosseum ist schon morgens die Hölle los, Touristen drängen sich vor Italiens berühmtestem Denkmal. Dazwischen in den Büschen leuchten weisse Anzüge. Männer mit hellen Overalls rechen den Dreck vor dem Kolosseum zusammen, ziehen Plastiktüten aus dem Gras, schultern Müllsäcke - streng beobachtet von mehreren Polizisten. Denn im müllgeplagten Rom machen neuerdings Häftlinge sauber.

Als erstes ist der Park Colle Oppio nur wenige Meter vom Kolosseum entfernt dran. Von dem Pilotprojekt profitierten sowohl die Stadt als auch die Häftlinge und die Römer, sagt Gabriella Stramaccioni, die den Einsatz für die Stadtverwaltung beaufsichtigt.

In Rom putzen 18 Häftlinge den Park ums Kolosseum.
In Rom putzen 18 Häftlinge den Park ums Kolosseum. - dpa

Pilotprojekt erfährt Zuspruch von Touristen

18 Häftlinge sind an jenem Tag im Einsatz. Mit einem kleinen Bus kommen sie aus dem Gefängnis Rebibbia, eine der grössten Haftanstalten Italiens. «Es sind Männer, die relativ milde Strafen absitzen, die sich gut benommen haben und die noch ein bis maximal zwei Jahre haben», sagt Stramaccioni. Die Fluchtgefahr sei also gering - und verurteilte Mörder sind sowieso nicht im Putzeinsatz. Auf einen Häftling kommt ein Polizist. Elektronische Fussfesseln tragen sie nicht.

Touristen finden das Projekt gut. «Bevor sie in ihren Zellen Löcher in die Tapeten machen, ist das doch besser», sagt Danny Drath, der mit seiner Familie aus Schwerin unterwegs ist und das Grüppchen beobachtet. «Angst haben wir nicht, das ist doch gut, wenn sie sich nützlich machen.»

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