Knochenfunde in Herculaneum versprechen neue Erkenntnisse über Vesuv-Ausbruch
Der Fund eines Skeletts in der antiken Stadt Herculaneum bei Pompeji verspricht neue Erkenntnisse über den Ausbruch des Vesuvs.
Das Wichtigste in Kürze
- Mann versuchte womöglich übers Meer zu fliehen oder bei Flucht zu helfen.
Es handle sich dabei um die sterblichen Überreste eines Mannes im Alter von 40 bis 45 Jahren, sagte der Leiter des archäologischen Parks von Herculaneum, Francesco Sirano, am Freitag der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. «Er könnte ein Rettungshelfer gewesen sein.»
Der versteinerte Körper sei an einer Stelle gefunden worden, an der sich die Küste von Herculaneum befand, bevor Lavaströme sie um gut 500 Meter zurückdrängten. Der Mann habe dem Tod vermutlich direkt ins Gesicht gesehen, als die Lava auf ihn zu rollte, vermutete Sirano.
Zum Zeitpunkt des Ausbruchs war eine Flotte unter der Führung des Feldherrn und Schriftstellers Plinius des Älteren den Bewohnern von Herculaneum zu Hilfe gekommen. Plinius der Ältere starb an der Küste, aber seinen Offizieren gelang es, hunderte Überlebende in Sicherheit zu bringen.
Der Tote könnte auch «einer der Entkommenden» gewesen sein, sagte der Experte. Möglicherweise habe der Mann versucht, eines der Rettungsboote zu erreichen. «Vielleicht war er der Nachzügler einer Gruppe, die es noch aufs Meer geschafft hat.» Das Skelett sei unter verkohlten Holzresten gefunden worden. Ein herabstürzender Balken eines Hauses könnte dem Mann den Schädel zertrümmert haben.
Die Archäologen fanden auch Spuren von Stoffen und Metallgegenständen. Es könnte sich dabei den Angaben zufolge um die Überreste von persönlichen Gegenständen des Mannes handeln, etwa einer Tasche, Werkzeugen oder sogar Waffen und Münzen.
Die in Italien liegenden antiken Städte Pompeji und Herculaneum am Golf von Neapel wurden im Jahr 79 durch einen Ausbruch des Vulkans Vesuv verschüttet.