Konfliktparteien in Zypern einigen sich auf zwei neue Übergänge
Die Konfliktparteien haben sich geeinigt: Der griechische Süden und der türkische Norden von Zypern sollen durch zwei neue Grenzübergänge verbunden werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf der Insel Zypern soll es bald zwei neue Grenzübergänge geben.
- Die Chefs der beiden Inselteile einigten sich heute Freitag unter UN-Vermittlung.
Der griechische Süden und der türkische Norden der geteilten Insel Zypern sollen durch zwei neue Grenzübergänge verbunden werden. Die Chefs der beiden Inselteile einigten sich heute Freitag unter UN-Vermittlung auf die Öffnung neuer Übergänge ab dem 12. November in Lefka/Aplici im Nordwesten Zyperns und Dherynia/Derinya im Osten.
Dies erklärte die Uno nach der Begegnung zwischen dem zyprischen Staatschef Nicos Anastasiades und dem Präsidenten der international nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern, Mustafa Akinci.
Bislang gab es sieben Übergänge
Zwischen den beiden Konfliktparteien hatte es seit Diskussionen in der Schweiz im Juli 2017 kein offizielles Treffen mehr gegeben. Bislang gab es sieben Übergänge zwischen den beiden Inselteilen – der letzte wurde 2010 eröffnet. Der Beschluss über die beiden neuen Checkpoints gilt als vertrauensbildende Massnahme.
Das Treffen zwischen Anastasiades und Akinci im alten Flughafen der zyprischen Hauptstadt Nikosia in der UN-Pufferzone fand in Anwesenheit der UN-Sondergesandten und Leiterin der UN-Truppen auf Zypern, Elizabeth Spehar, statt.
Die Zypern-Beraterin des UN-Generalsekretärs António Guterres, Jane Holl Lute, wird am 31. Oktober in Zypern erwartet. Sie soll klären, ob Bedingungen für neue Gespräche über eine mögliche Wiedervereinigung Zyperns bestehen. In der Erklärung der Uno hiess es, Akinci und Anastasiades hätten ihre Bereitschaft bekräftigt, Holl Lute «konstruktiv» gegenüberzutreten.
Zypern ist seit 1974 geteilt. Türkische Truppen besetzten damals in Reaktion auf einen von der ehemaligen griechischen Militärjunta unterstützten Putsch den Nordteil der Insel. Ankara hat dort mehr als 30'000 Soldaten stationiert. Völkerrechtlich ist die ganze Mittelmeerinsel seit dem 1. Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union. Das EU-Regelwerk findet im türkisch kontrollierten Norden jedoch keine Anwendung.