Konsum: Kritik an Rückgabe von Elektroschrott

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Deutschland,

Konsumentenschützer kritisieren verwirrende und teilweise für Kunden unfreundliche Regelungen zur Rückgabe ausgedienter Elektrogeräte.

Passanten durchsuchen Elektroschrott auf dem Fussweg in Hamburg (D)
Passanten durchsuchen Elektroschrott auf dem Fussweg in Hamburg (D) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Konsumentenschützer finden Elektrogeräte-Rücknahmen zu verwirrend und zu unfreundlich.
  • Die eigene, kostenlose Rückgabe-Angebote werden oft von den Anbietern verschwiegen.

Elektroschrott-Rückgabe-Regelungen seien verwirrend und teils negativ für Kunden, kritisieren deutsche Konsumentenschützer. Dies gelte besonders für den Onlinehandel, erklärte am Freitag die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (D), die Stichproben bei 20 Internet-Anbietern ausgewertet hat. Diese informierten demnach oft nur unzureichend über eigene, kostenlose Rückgabe-Angebote.

Derzeit würden nur rund 42 Prozent der jährlich anfallenden fast zwei Millionen Tonnen Elektromüll ordnungsgemäss entsorgt, hiess es in der Erklärung. Dies bleibt deutlich hinter den ab 2019 gesetzlich vorgegebenen 65 Prozent zurück.

Kostenlose Rücknahme verlangt

Laut deutschem Gesetz müssen stationäre Geschäfte kleinere, ausgediente Elektrogeräte wie Smartphones oder Rasierer generell kostenlos zurücknehmen, wenn die Verkaufsstelle eine Mindestgrösse von 400 Quadratmetern hat. Für grössere Geräte (mindestens eine Seite von mehr als 25 Zentimetern Länge) gilt dies nur dann, wenn in dem Geschäft zugleich ein gleichartiges Gerät neu erworben wird.

Da bei Onlinehändlern eine Rückgabe im Geschäft normalerweise nicht möglich ist, gelten hier Sonderregeln. Demnach dürfen Kunden paketfähige Geräte wie ausgediente Monitore oder Mikrowellen kostenlos zurücksenden. Allerdings stellten der Stichprobe zufolge nur acht der 20 Händler dafür auch Retourenaufkleber bereit. Bei sechs von zehn Händlern, die auch über eigene Filialen verfügen, war dort eine Rückgabe möglich.

Alternativ dürfen Internet-Shops auch eine Sammelstelle benennen, wenn diese sich «in zumutbarer Entfernung des Endnutzers» befinde. Dies können laut Verbraucherzentrale allerdings auch Dutzende Kilometer sein. Acht Onlinehändler verwiesen in dem Test stattdessen auf externe Sammelsysteme wie Inseroh oder Take-e-back, die als Dienstleister für sie tätig werden.

Entsorgung bei kommunalen Annahmestellen

Weil vielen Kunden die Handhabungen zu kompliziert sei, entsorgen sie ihren Elektroschrott der Analyse zufolge allerdings lieber gleich bei kommunalen Annahmestellen. Diese nehmen Geräte in haushaltsüblichen Mengen ebenfalls kostenlos an.

Besonders problematisch ist den Konsumentenschützer zufolge die Rücknahme von Grossgeräten durch Onlinehändler. Viele Anbieter versuchten hier, die Verbraucher auf kostenpflichtige Angebote wie eine «Komfort-Lieferung» des Neugeräts nach Hause in Verbindung mit der Abholung des Altgeräts zu locken.

Dagegen würden kostenlose Angebote wie eine Abholung ab Bordstein auf der jeweiligen Internet-Seite häufig eher versteckt, hiess es. Positiv hob die Verbraucherschutzzentrale dagegen die Angebote von AO Deutschland, Media Markt und Saturn hervor, die demnach direkt auf ihrer Startseite auf ihre kostenlosen Rücknahmeangebote hinweisen.

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