Kraftwerk Saporischschja: Russen verletzen Sicherheits-Prinzipien

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Die Lage im Kernkraftwerk Saporischschja sei fragil, warnt der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde: Alle Sicherheits-Prinzipien seien verletzt worden.

Saporischschja
Das Atomkraftwerk Saporischschja. Foto: Uncredited/AP/dpa - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit März besetzt Russland das Kernkraftwerk in Saporischschja.
  • IAEA-Chef Rafael Grossi bezeichnet die Lage dort als fragil.
  • Laut US-Aussenminister Blinken missbraucht Russland das AkW als Schutzschild in Kämpfen.

Die Situation im ukrainischen Kernkraftwerk in Saporischschja ist fragil, meint die Internationale Atomenergiebehörde IAEA. «Alle Prinzipien nuklearer Sicherheit wurden auf die eine oder andere Art verletzt», konstatiert IAEA-Chef Rafael Grossi.

Bei einer Pressekonferenz am Dienstagabend im Uno-Sitz New York am Dienstagabend (Ortszeit), betont er die Notwendigkeit einer IAEA-Inspektion. Die technische Sicherheit müsse dringend geprüft werden.

Ukraine Konflikt
Rafael Grossi, Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). - dpa

Momentan sei es jedoch sehr schwierig für die IAEA, überhaupt ins Kriegsgebiet nach Saporischschja zu kommen. Denn dafür brauche die IAEA nicht nur die Einwilligung der Ukraine und die Unterstützung der Vereinten Nationen. Man müsse auch mit Russland als Besatzer des Ortes übereinkommen.

Kraftwerk in Saporischschja seit März besetzt

Russische Truppen hatten die Anlage Anfang März besetzt. Danach wurde das Kernkraftwerk von ukrainischem Personal weiterbetrieben, aber von russischen Nuklearspezialisten überwacht. Anfang der Woche hatte auch US-Aussenminister Antony Blinken eine tiefe Besorgnis der US-Regierung geäussert.

Lawrow antony Blinken
Blinken (l.) und Lawrow im Januar in Genf. - POOL/AFP/Archiv

Es gebe glaubhafte Berichte, dass Russland die Anlage bei Saporischschja als eine Art Schutzschild benutze. Also aus der Nähe der Anlage auf ukrainische Kräfte schiesse. Die Ukrainer wiederum können nicht zurückschiessen, weil es dadurch zu einem schrecklichen atomaren Unfall kommen könnte, wie Blinken beklagte.

Mit sechs Blöcken und einer Leistung von 6000 Megawatt ist das Werk in der Stadt Enerhodar das grösste Atomkraftwerk Europas.

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