Kreml dementiert politische Ziele hinter Gasliefersenkungen
Seit Anfang Sommer arbeitet die Nord Stream 1 nur noch mit 20 Prozent der Kapazität. Laut Moskau handelt es sich dabei nicht um eine politische Handlung.
Das Wichtigste in Kürze
- Moskau dementiert politische Ziele hinter den Gasliefersenkungen.
- Laut Kremlsprecher Peskow würden westliche Sanktionen die Wartungsarbeiten behindern.
- Seit Sommer arbeitet die Pipeline nur noch mit 20 Prozent ihrer maximalen Kapazität.
Die Probleme beim Transit russischen Gases nach Europa sind nach Angaben aus Moskau rein technischer Natur. «Es gibt Garantien dafür, dass die Lieferungen durch nichts ausser die durch die Sanktionen hervorgerufenen technischen Probleme behindert werden.» Dies sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag laut der Agentur Interfax.
Der 54-Jährige antwortete so auf die Frage, ob Russland nach dem Ende der Wartungsarbeiten an der Pipeline Nord Stream 1 die Wiederaufnahme der Lieferungen garantieren könne.
Pipeline arbeitet nur noch mit 20 Prozent
«Russland war, ist und wird bereit sein, seine Verpflichtungen zu erfüllen», sagte er. Der Kremlsprecher warf dem Westen vor, durch seine Sanktionen normale Servicearbeiten an den Turbinen der Leitung zu behindern.
Zuvor hatte der russische Energiekonzern Gazprom angekündigt, Nord Stream 1 wegen anstehender Wartungsarbeiten an der einzig noch verbliebenen Turbine in der Kompressorstation «Portowaja» vom 31. August bis zum 2. September abzuschalten.
Die Ostseepipeline arbeitet seit Anfang Sommer ohnehin nur noch mit 20 Prozent ihrer maximalen Kapazität. Gazprom begründet dies mit technischen Problemen, Politiker in Berlin und Brüssel haben mehrfach den Verdacht geäussert, dass politisches Kalkül aus Moskau hinter der Drosselung der Gaslieferungen steckt, um den Druck auf Europa zu erhöhen. Die EU hat nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Sanktionen gegen Russland verhängt.