Kreml: Russland offen für Zusammenarbeit mit Atomenergiebehörde
Ein Experten-Team der Atomenergiebehörde soll das Kernkraftwerk Saporischschja inspizieren. Zuvor sicherte Moskau seine Zusammenarbeit zu.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland sei an der IAEA-Mission interessiert, beteuert Kremlsprecher Peskow.
- Zudem versicherte er, dass die Inspekteure sicher seien.
Russland hat vor dem Besuch von Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) im besetzten Kernkraftwerk Saporischschja in der Ukraine seine Zusammenarbeit zugesichert.
Russland sei an der IAEA-Mission interessiert und an deren Vorbereitung beteiligt gewesen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. «Russland ist offen für eine Zusammenarbeit.» Beim Besuch werde es aber nicht um die Frage nach einer möglichen entmilitarisierten Zone rund um das Kraftwerk im Südosten der Ukraine gehen.
Zugleich sicherte Peskow laut Staatsagentur Tass zu, dass die Inspekteure sicher sind. «Was die von Russland kontrollierten Gebiete betrifft, so wird (der Mission) die notwendige Sicherheit garantiert.» Beim Besuch werde es aber nicht um die Frage nach einer möglichen entmilitarisierten Zone rund um das Kraftwerk im Südosten der Ukraine gehen.
IAEA-Team soll Atomkraftwerk inspizieren
Zuvor hatte IAEA-Chef Rafael Grossi die Reise der internationalen Inspektoren zum Kraftwerk angekündigt. Der Tag sei gekommen, die Unterstützungs- und Hilfsmission nach Saporischschja sei nun auf dem Weg. «Wir müssen die Sicherheit der grössten Nuklearanlage der Ukraine und Europas schützen», schrieb er bei Twitter.
Eine Reise von IAEA-Experten ist seit Monaten im Gespräch, scheiterte aber bislang unter anderem an fehlenden Sicherheitsgarantien und Streit über die Modalitäten des Besuchs. Das grösste Kernkraftwerk Europas mit sechs Reaktoren ist seit März von russischen Truppen besetzt. Immer wieder kommt es zu Beschuss des Geländes, den sich Russland und die Ukraine gegenseitig vorwerfen. Die internationale Gemeinschaft befürchtet einen möglichen nuklearen Unfall.