Anschuldigungen zu einer möglichen Verwicklung in den Fall des vergifteten Kremlkritikers Alexej Nawalny hat die russische Staatsführung zurückgewiesen.
Alexej Nawalny
Oppositionspolitiker Alexej Nawalny an einer Demonstration. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einem Kremlsprecher gäbe es keinen Grund dem russischen Staat etwas vorzuwerfen.
  • Der Fall bringe niemandem einen Vorteil.
  • Nawalny ist einer der schärfsten Kritiker von Präsident Wladimir Putin.
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Die russische Staatsführung hat Anschuldigungen zu einer möglichen Verwicklung in den Fall des vergifteten Kremlkritikers Alexej Nawalny zurückgewiesen. «Es gibt keinen Grund, dem russischen Staat etwas vorzuwerfen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Agentur Tass zufolge.

Deshalb sehe er auch keinen Anlass für irgendwelche Sanktionen. Welche gegen Russland oder gegen die Ostsee-Pipline Nord Stream 2 verhängt werden könnten. Die deutsche Regierung hatte am Mittwoch erklärt, dass ein Nervenkampfstoff der sogenannten Nowitschok-Gruppe bei Nawalny nachgewiesen worden sei.

Der 44 Jahre alte Nawalny ist einer der schärfsten Kritiker von Präsident Wladimir Putin. Nawalnys Team geht davon aus, dass Putin den bekannten Oppositionellen ausschalten wollte.

Vergiftung bringt niemandem einen Vorteil

Kremlsprecher Peskow sagte weiter, dass der Fall niemandem Vorteile bringe. «Ich glaube nicht, dass das für irgendjemanden nützlich ist – wenn man ganz nüchtern auf das Geschehene blickt.» Es gebe keinen Anlass für eine Erklärung des Staatschefs, zudem seien auch keine Gespräche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu geplant.

Nawalny ist seit einem Inlandsflug in Sibirien vor zwei Wochen im Koma. Dort war er sowohl zu Recherchen für seinen Anti-Korruptionsfonds als auch für die anstehenden Regionalwahlen unterwegs.

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