Kremlgegnerin zu neun Jahren Lagerhaft verurteilt
Russisches Gericht verurteilt Oppositionspolitikerin Xenia Fadejewa zu neun Jahren Haft.
Ein russisches Gericht hat die Oppositionspolitikerin Xenia Fadejewa aus dem Team des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny zu neun Jahren Straflager verurteilt. Das Urteil gegen die frühere Abgeordnete der Stadt Tomsk erging am Freitag wegen angeblicher Gründung einer extremistischen Gemeinschaft.
Nawalnys Team sprach von einem neuen Unrechtsurteil der russischen Willkürjustiz. «Fadejewa sei eine mutige und ehrliche Frau», sagte Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch. «Diejenigen, die das mit ihr gemacht haben, werden auf jeden Fall ihre Strafe erhalten».
Die meisten Mitarbeiter Nawalnys, der in einem Straflager in der Polarregion sitzt, haben das Land verlassen. Fadejewa war 2020 in den Stadtrat von Tomsk gewählt worden, in dem Jahr, als Nawalny dort bei einem Besuch mit dem chemischen Kampfstoff Nowitschok vergiftet wurde.
Fadejewas Wahl: Eine Sensation
Die Wahl Fadejewas galt damals als Sensation. 2021 wurde sie festgenommen, sass zunächst im Hausarrest und kam schliesslich in Untersuchungshaft. Nawalnys Vertraute sprachen von einem inszenierten Strafverfahren mit dem Ziel, die für Russlands Zukunft engagierte Politikerin mundtot zu machen.
In einem nicht öffentlichen Schnellverfahren sei ihr nun der Prozess gemacht worden. Fadejewas Unterstützer hatten berichtet, am 27. Dezember habe ein Krankenwagen gerufen werden müssen.
Demnach war der Politikerin und ihrem Anwalt schlecht geworden, weil sie in einer zwölfstündigen Verhandlung kein Essen bekommen hatten. Die Verteidigung kündigte an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.