Kreuzfahrtschiff wird zum Flüchtlingsheim
Die «Ocean Majesty» bringt seit 1989 Touristen an Traumstrände in aller Welt – damit ist jetzt Schluss: Sie wird zur Unterkunft für Asylbewerber umfunktioniert.
Das Wichtigste in Kürze
- Die «Ocean Majesty» hat schon hunderttausende Passagiere durch die Weltmeere geschifft.
- Jetzt wird das Traumschiff zur schwimmenden Unterkunft für Asylbewerber umfunktioniert.
- Das neue Geschäftsmodell soll für die Betreiber deutlich lukrativer sein, als Rundfahrten.
Sie wurde 1966 gebaut, verfügt über eine Länge von gut 135 Metern und kann bis zu 500 Passagiere komfortabel beherbergen: Seit 1989 hat die «Ocean Majesty» hunderttausende Passagiere an Traumstrände in aller Welt gebracht. Damit ist jetzt allerdings Schluss, wie die «Bild» berichtet.
Die «Majestätische» soll nämlich umfunktioniert werden – zur schwimmenden Unterkunft für Asylbewerber vor der Küste Amsterdams. Scheinbar spült dies der Betreiberfirma «Hansa Touristik» deutlich mehr Geld in die Kasse als sommerliche Rundfahrten im Nordmeer.
220 Besatzungsmitglieder packen die Koffer
Rund 220 Besatzungsmitglieder müssen ihre Koffer packen: Ihre Arbeitsverträge werden aufgelöst – gleiches gilt für zahlreiche Künstler und Lektoren an Bord des Traumschiffes.
Ursprünglich wurde die «Ocean Majesty» als Fähre konzipiert, ehe sie 1989 zum Kreuzfahrschiff umgerüstet wurde. Auch eine «Hotelnutzung» stellt für das Schiff keineswegs eine Neuheit dar: Seit 2015 wurde die «Ocean Majesty» regelmässig als Unterkunft für Beschäftigte beim Ausbau des Suezkanals eingesetzt.
Insgesamt verfügt das Schiff über 274 Kabinen: 89 Innenkabinen mit Bullaugen und 185 Aussenkabinen mit Panoramafenstern. Alle Kabinen sind mit Duschen, Toiletten, Klimaanlagen und Flachbildfernseher ausgerüstet.
Job-Drama an Bord der «Ocean Majesty»
Gemäss «Bild» ereignete sich ein regelrechtes «Job-Drama» an Bord des Schiffes. Demnach wurde die Besatzung nämlich erst auf dem Rückweg von Grönland nach Shetland über die Kündigung in Kenntnis gesetzt. Und dies, obwohl die Heuer-Verträge noch bis zum 17. Oktober laufen sollten.
Für die enttäuschte Crew soll wenigstens eine kleine Ausgleichszahlung als Kompensation herhalten. Dieser Bonus soll allerdings an die Verschwiegenheit der Seeleute über das Traumschiff-Aus gebunden sein. Am Ende dürfte die Crew also leer ausgehen.
Die Betreiberfirma «Hansa Touristik» hat sich bis dato noch nicht zur Angelegenheit geäussert: Wie die «Bild» berichtet, soll das Unternehmen eine entsprechende Medienmitteilung für nächste Woche in Aussicht gestellt haben.