Recep Tayyip Erdogan

Kritik an Ditib nach Moschee Eröffnung mit Erdogan wird lauter

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Deutschland,

Nach der umstrittenen Moschee-Eröffnung mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Köln wird die Kritik an dem Islamverband Ditib lauter.

Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, spricht bei der Eröffnung der DITIB-Zentralmoschee.
Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, spricht bei der Eröffnung der DITIB-Zentralmoschee. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Wochenende nahm Erdogan an einer Moschee-Eröffnung in Köln teil.
  • Seither hagelt es aus der Politik immer mehr Kritik.

Die Moschee-Eröffnung mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Köln war bereits umstritten. Nun wird die Kritik an dem Islamverband Ditib noch lauter. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), forderte Ditib auf, sich von der türkischen Regierung zu lösen. Auch Vertreter anderer Parteien verlangten einen Kurswechsel von dem Verband.

«Wenn religiöse Verbände Teil von Deutschland werden wollen, müssen sie sich eigene Strukturen in Deutschland geben und können nicht Teil von Ankara bleiben», sagte Widmann-Mauz den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagsausgaben). «Religionsstätten sollten dazu dienen, dass Menschen ihren Glauben ausüben können und nicht um Politik zu machen.»

Erdogan hatte die Zentralmoschee der Türkisch-Islamischen Union Ditib in Köln am Samstag zum Abschluss seines dreitägigen Staatsbesuchs eröffnet. Die Unabhängigkeit von Ditib vom türkischen Staat wird immer wieder in Frage gestellt. Formal ist der Verband ein unabhängiger deutscher Verein, doch werden die Imame in den Ditib-Moscheen von der türkischen Religionsbehörde Diyanet entsandt und bezahlt. Kritiker werfen Ditib vor, der verlängerte Arm Erdogans zu sein.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker forderte im «Kölner Stadt-Anzeiger», der Verband müsse «wieder eine stabile Verbindung in die Stadtgesellschaft aufbauen». Vielleicht sei die derzeitige Situation «nach all der enttäuschenden Entwicklung aber auch ein Wendepunkt», fügte sie hinzu. «Und der könnte dann der Beginn eines neuen Dialogs sein.»

Der Verband müsse «seine Arbeit jetzt zügig umstellen», verlangte auch der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Mathias Middelberg. «Wer nicht als Religionsorganisation handelt, sondern als politischer Arm eines autokratischen Staatspräsidenten und unter wessen Dach Oppositionelle und Kritiker Erdogans bespitzelt werden, kann künftig kaum unser Kooperationspartner sein», sagte der CDU-Politiker der «Welt».

Der SPD-Innenpolitiker Burkhard Lischka nannte Ditib einen «treuen Aussenposten» Erdogans in Deutschland. Es lägen «gewichtige Hinweise dafür vor, dass Ditib willfährig Bespitzelungen von türkischen Oppositionellen in unserem Land vornimmt», sagte Lischka der «Welt». Damit verschärfe der Verband «in seiner heutigen Ausprägung Spannungen in unserer türkischstämmigen Bevölkerung und erweist allen Integrationsbemühungen einen Bärendienst».

Linken-Vizefraktionschefin Sevim Dagdelen kritisierte, Ditib habe sich «zu einem islamistischen Propagandainstrument Erdogans in Deutschland entwickelt». Bund und Länder müssten daher «endlich Unterstützung und Kooperation einstellen». Die Beobachtung durch den Verfassungsschutz sei «überfällig».

Die Eröffnung der Kölner Moschee durch Erdogan hat nach Auffassung der FDP-Politikerin Linda Teuteberg gezeigt, dass Ditib kein Partner bei der Integration sein wolle. «Das können wir nicht länger akzeptieren», erklärte sie. «Deshalb sollten Bund und Länder jetzt dem Beispiel Nordrhein-Westfalens folgen und die Zusammenarbeit mit Ditib auf Eis legen.»

Kommentare

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Eigentlich könnte man einmal die Islamverbände verbal richtig in die Defensive treiben. Denn sie haben überhaupt nichts in der Hand. Weder hat Deutschland irgendwelche Verbrechen an Muslimen begangen, für die es sich verantworten muss, noch sind die von den Islamverbänden vertretenen Menschen relevant für die deutsche Wirtschaft.

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