Kurzarbeit im Mercedes-Werk Rastatt wegen Chipkrise
Die Autobranche erholt sich gerade von der Corona-Absatzkrise. Aber ein anderes Problem macht den Konzernen seit Wochen das Arbeiten schwer. Mercedes führt nun in Rastatt Kurzarbeit ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen des Mangels an elektronischen Bauteilen soll es in der kommenden Woche im Rastatter Mercedes-Benz-Werk Kurzarbeit geben.
Das teilte eine Sprecherin von Mercedes-Benz Cars & Vans auf Anfrage in Stuttgart mit.
Zuvor hatte die Tageszeitung «Badische Neueste Nachrichten» darüber berichtet. Das Werk hat mehr als 6500 Beschäftigte und eine führende Rolle im Daimler-Produktionsverbund für Kompaktfahrzeuge. 1997 lief dort die erste A-Klasse von Mercedes-Benz vom Band.
Produktionseinschränkungen wegen der Chipkrise
Die «Fahrweise» der Fabrik werde angepasst. Das werde «für die Beschäftigten grösstenteils über Kurzarbeit ausgeglichen», so die Sprecherin. Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen sind, blieb offen. Die weltweiten Werke von Mercedes-Benz werden in der kommenden Woche (ab 25.10.) hingegen «grösstenteils uneingeschränkt» laufen.
Im Sommer hatte es wegen der Chipkrise an mehren Standorten Produktionseinschränkungen gegeben, auch in Rastatt. Wegen des Halbleitermangels gab es einen deutlichen Einbruch bei den Verkäufen. Die Marke Mercedes-Benz lieferte von Juli bis September weltweit 428 361 Autos aus - das waren über 30 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Viele Hersteller werden von dem Engpass bei elektronischen Halbleitern geplagt. Die Produktion der Chips in Asien war in mehreren Ländern infolge von coronabedingten Lockdowns unterbrochen worden. Zudem richteten Hersteller die Produktion für andere Branchen aus.