Lage vom Waldbrand bei Jüterbog in Brandenburg entspannt sich
Vergangene Woche brach in einem Jüterboger Waldstück in Brandenburg ein Feuer aus. Erst kürzlich beruhigte sich die Lage etwas.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Lage des Jüterboger Waldbrandes entspannte sich vorgestern Nachmittag erstmals.
- Landwirtschaftsminister Cem Özdemir ruft zu Umsicht im Wald auf.
Die Situation für die Feuerwehr habe sich im Vergleich zu Mittwoch bereits verbessert, sagt der Waldbrandschutzbeauftragte von Brandenburg, Raimund Engel. Der Waldbrand wachse kaum mehr an, Augenzeugen zufolge waren am Mittwoch zudem weniger Kräfte im Einsatz gewesen als zuvor.
Starker Wind hatte den Waldbrand nach Angaben der Einsatzleitung am Mittwoch dieser Woche wieder angefacht. Mit einem Hubschrauber der Bundespolizei und einem Löschflugzeug wurde die Brandbekämpfung aus der Luft wieder aufgenommen. Die Einsatzleitung stockte die Zahl der Feuerwehrkräfte auf. Die Feuerwehr kommt wegen der Explosionsgefahr auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz nicht direkt an die Brandherde heran.
Die insgesamt seit dem Ausbruch des Feuers betroffene Fläche liegt nach Angaben Engels inzwischen bei etwa 656 Hektar. Das ist mehr als das Doppelte der Fläche des Potsdamer Sanssouci-Parks und mehr als das Dreifache des Tiergartens in Berlin. Die Waldbrandfläche setzt sich zusammen aus bereits verbrannten Arealen sowie den aktuell brennenden Gebieten.
Brandenburg zeigt: «Funke kann Flammenmeer entfachen»
Angesichts der aktuellen Brandgefahr warnt Landwirtschaftsminister Cem Özdemir unterdessen vor dem Feuermachen oder Wegwerfen von Zigarettenkippen in Wäldern. «Schon ein Funke kann ein Flammenmeer entfachen», sagte der Grünen-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). «Der Wald ist durch Dürre und Hitze bereits stark geschädigt», erklärte er. Wir seien gemeinsam dafür verantwortlich, dass er nicht noch mehr Schaden nehme.
Problematisch und begünstigend für Feuer seien auch die Auswirkungen der Klimakrise, die den Wäldern zunehmend zu schaffen mache. «Waldbrände können sich in den bereits geschädigten Wäldern noch leichter ausbreiten», erklärte Özdemir.
Helfen könne eine Anpassung der Wälder an den Klimawandel: «Das heisst vor allem: weg von den Monokulturen und hin zu naturnahen Mischwäldern, die aufgrund ihrer Artenvielfalt und Beschaffenheit resilienter sind gegenüber Wetterextremen.»
Neben Jüterbog in Brandenburg brennt es auch in einem Wald- und Moorgebiet bei Göldenitz südlich von Rostock in Mecklenburg-Vorpommern.