Lanzarote will «höherwertige» Feriengäste als Briten anziehen

Felix Müller
Felix Müller

Spanien,

Lanzarote will sein Tourismus-Angebot umkrempeln und statt Briten lieber «gehobene Urlauber» anziehen. Um diese wirbt die Präsidentin derzeit in Deutschland.

Strand in Lanzarote
Lanzarote ist trocken, aber landschaftlich fantastisch. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Lanzarote ist bei britischen Urlaubern ein sehr beliebtes Reiseziel.
  • Die Kanarische Insel will künftig aber «mehr hochwertigen Tourismus» anstreben.
  • Schlimm für Briten: Die Präsidentin wirbt ausgerechnet in Deutschland um «gehobene» Gäste.

Die spanische Exklave Lanzarote vor der Küste Nordafrikas gilt als Ferienparadies: Die nördlichste der Kanarischen Inseln zog bis zu der Corona-Pandemie jährlich rund 2,8 Millionen Touristen an. Rund die Hälfte davon sind Briten.

Das soll sich jetzt ändern: Die Insel will künftig weniger abhängig von britischen Feriengästen sein und stattdessen «höherwertigen» Tourismus anstreben, sagte Präsidentin Maria Dolores Corujo an der Tourismusmesse in Berlin.

«Es ist wichtig, an der Diversifizierung des Sektors und dem Wachstum von Märkten wie dem deutschen Markt zu arbeiten, die sich unseren Absichten anpassen, auf einen qualitativ hochwertigeren Tourismus und Urlauber, die mehr ausgeben, wenn sie hier sind, hinzuarbeiten und uns vom Massentourismus wegzubringen.»

Ihre Delegation soll an der Messe über 25 Treffen mit Vertretern von deutschen Airlines, Hotelketten und Reisebüros abgehalten haben.

Lieber Deutsche als Briten

Die englische Presse reagiert pikiert. Die «Dailymail» schreibt von einer «offensichtlichen Beleidigung für britische Urlauber». Dass Corujo ausgerechnet die deutschen Feriengäste als «hochwertige» Zielgruppe definiert, sticht dabei offenbar besonders.

Die Präsidentin hatte mit einem ähnlichen Kommentar bereits vor einem Monat angekündigt, dass die Insel «gesättigt» sei und man dringend eine neue Tourismusstrategie brauche.

Waren Sie schon einmal auf den Kanaren?

Sie sagte, diese Haltung würde bedeuten, dass man weniger Besucher anstrebe, «die aber mehr Geld am Zielort ausgeben». Die Strategie müsse «auf Diversifizierung ausgerichtet sein, um die Abhängigkeit vom britischen Markt zu verringern» und mehr «gehobene» Urlauber zu empfangen.

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