Lauterbach ruft Stiko zu Überdenken von eingeschränkter Impf-Empfehlung für Kinder auf
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat die Ständige Impfkommission (Stiko) aufgefordert, ihre eingeschränkte Empfehlung für Corona-Impfungen von Kindern zu überdenken.
Das Wichtigste in Kürze
- SPD-Politiker: In Grossbritannien viele Kinder mit Covid-19 im Krankenhaus.
Die Stiko argumentiere, dass Covid-19 für Kinder harmlos sei, sagte Lauterbach der in Düsseldorf erscheinenden «Rheinischen Post». «Für die Delta-Variante gilt dies meiner Ansicht nach aber nicht», betonte er. In Grossbritannien würden bereits viele Kinder mit Covid-19 in Krankenhäusern behandelt.
«Die Angaben der Stiko beziehen sich immer auf alte Varianten», sagte Lauterbach. Eine Durchseuchung der Kinder mit der Delta-Variante sei zu riskant. Auch die Fortsetzung des Wechselunterrichts sei keine Lösung.
Die Stiko empfiehlt die Corona-Impfung bei Kindern und Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren nur bei bestimmen Vorerkrankungen oder anderen Risikofaktoren. Laut einer Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung betrifft dies etwa elf Prozent der Kinder in dieser Altersgruppe. Auf Wunsch und nach ärztlicher Beratung sind Impfungen ab dem Alter von zwölf Jahren gleichwohl für alle möglich.
Kinder und Jugendliche entwickeln im Allgemeinen weniger schwere Formen von Covid-19 als ältere Menschen. Doch auch sie können sich anstecken und können das Virus weitergeben. Ihre Immunisierung trägt somit zur Eindämmung der Pandemie bei.