Lawrow warnt Ukraine vor Sabotage der Verhandlungen mit Russland
Russland werde sich nicht auf ein «Katz-und-Maus-Spiel» einlassen, mahnt der russische Aussenminister Sergej Lawrow vor den Verhandlungen mit der Ukraine.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew gehen weiter.
- Russlands Aussenminister Lawrow warnte die Ukraine nun vor einer Sabotage.
- Man werde sich nicht auf ein «Katz-und-Maus-Spiel» einlassen.
Russlands Aussenminister Sergej Lawrow hat vor einer Sabotage der Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew für eine Ende der Kämpfe in der Ukraine gewarnt. Russland werde sich nicht auf ein «Katz-und-Maus-Spiel» einlassen wie in den vergangenen Jahren bei dem Friedensplan für die Ostukraine, sagte Lawrow am Dienstag in einem von dem Ministerium verbreiteten Video.
Konkret sagte Lawrow, dass Russland keine Volksabstimmung über einen möglichen Vertrag zwischen Moskau und Kiew zur Lösung des Konflikts wolle. Es gebe «eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit», dass der Verhandlungsprozess im Falle eines «negativen Ergebnisses» bei dem Referendum wieder von vorne beginne, mahnte Lawrow.
Ukraine würde über Nato-Mitgliedschaft verhandeln
Die ukrainischen Unterhändler hatten sich zuletzt zwar bereiterklärt, über einen neutralen Status des Landes samt Verzicht auf eine Nato-Mitgliedschaft zu verhandeln. Im Gegenzug fordert Kiew Sicherheitsgarantien von Drittstaaten. Nach Vorstellung der Ukraine soll ein möglicher Vertrag über die Neutralität des Landes am Ende der Bevölkerung noch zur Abstimmung vorgelegt werden - nach Abzug der russischen Truppen. Lawrow lehnte das nun erstmals offen ab.
Zugleich kritisierte Russlands Chefdiplomat, dass die Lage in der ukrainischen Kleinstadt Butscha nahe Kiew benutzt werde, um von den Verhandlungen abzulenken. Dort waren nach dem Abzug russischer Truppen Hunderte Leichen gefunden worden. Lawrow wies die Vorwürfe der Ukraine, die russische Armee habe dort ein Massaker angerichtet, kategorisch zurück. Er behauptete, es handele sich um eine Provokation ukrainischer Nationalisten. Beweise dafür legte er nicht vor. Gleichwohl behauptete er, dass Kräfte mit der «Inszenierung» versuchten, den Prozess der Verhandlungen zu stören.