Le Pen: «Das System hat die Atombombe hervorgeholt»
Frankreichs rechtsnationale Politikerin Marine Le Pen nennt den gerichtlichen Ausschluss von Wahlen einen Vernichtungsschlag ihres politischen Gegners.

Frankreichs rechtsnationale Politikerin Marine Le Pen hält den von einem Gericht gegen sie verhängten befristeten Ausschluss von Wahlen für einen Vernichtungsschlag des politischen Gegners.
«Das System hat die Atombombe hervorgeholt und wenn sie eine so mächtige Waffe gegen uns einsetzen, dann weil wir kurz davor sind, die Wahlen zu gewinnen», sagte sie in Paris mit Blick auf die Präsidentschaftswahl in zwei Jahren.
Ihre Gegner sähen, dass alle bisherigen Schritte gegen sie nichts gebracht hätten und schalteten deswegen einen Gang höher.
Die 56-jährige Le Pen war wegen der Veruntreuung öffentlicher Gelder schuldig gesprochen worden. Teil der Strafe ist, dass die Fraktionschefin des rechten Rassemblement National (RN) fünf Jahre lang nicht bei Wahlen antreten darf. Die Strafe tritt sofort in Kraft – anders als eine teils auf Bewährung ausgesetzte Haftstrafe. Le Pen kann damit aller Voraussicht nach nicht bei der Wahl 2027 kandidieren.
Le Pen: Wir lassen uns nicht alles gefallen
«Die Dinge sind sehr klar, wir lassen uns nicht alles gefallen», sagte Le Pen. Es gehe auch darum, «die Franzosen zu verteidigen, die das Recht haben, zu wählen, wen sie wollen, und um das Land zu verteidigen, weil das Land heute ins Wanken geraten ist.»
Die gesamte Abfassung des Urteils sei «Wahnsinn», sagte sie. Ihr politischer Ziehsohn, RN-Chef Jordan Bardella, rief Unterstützer und aufgebrachte Franzosen dazu auf, sich friedlich und demokratisch gegen «eine Entscheidung der Ungerechtigkeit» zu wehren. «Nichts wird uns davon abhalten, dafür zu kämpfen, dass wir an die Macht kommen.» Die Partei werde nach dem Urteil alle juristischen Möglichkeiten prüfen.