«Let's Dance»: Fussballer hängt «Mr. Tagesschau» ab
RTL hat das Tanzparkett wieder freigegeben - und vor allem die Fraktion der Männer über 50 gerät in der neuen Staffel «Let's Dance» in die Bredouille. Konsequenzen hat das noch nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Jahrelang hat Jan Hofer (69) Deutschland in der «Tagesschau» die Welt erklärt.
Nun werden ihm selbst Nachrichten serviert - und sie sind zwar in nette Worte verpackt, am Ende aber unerfreulich.
An «Ein Männlein steht im Walde» habe ihn der erste Tanzversuch des einstigen Nachrichtensprechers auf dem Show-Parkett erinnert, urteilt «Let's Dance»-Juror Joachim Llambi. Das sei zwar «süss» - aber es fehle sehr an Lockerheit. «Du warst so konzentriert Jan», stellt der Punktrichter fest. «Das ist unheimlich gewesen.»
Deutschland weiss seit Freitagabend, wie gut der ehemalige Chefsprecher der ehrwürdigen «Tagesschau» tanzen kann. Die Antwort: Es ist noch ausbaufähig. Neben ihm wurden 13 weitere Promis auf Beweglichkeit in Beinen und Hüfte überprüft. Bei der Auftaktshow der 14. Staffel von «Let's Dance» flog zwar noch niemand aus der Sendung - wohl aber konnten sich Favoriten in Position schwofen.
In die allererste Reihe tänzelte etwas überraschend ein Fussballer, der dem grossen Publikum allerdings weniger für seine sportlichen Grosstaten bekannt ist. Rúrik Gíslason, «der schönste Fussballer der Welt», sicherte sich das sogenannte Direktticket. Der 33-Jährige kann damit in der «Let's Dance»-Folge in der kommenden Woche nicht aus dem Tanz-Wettbewerb ausscheiden - er besitzt eine Wildcard.
Der Kicker mit den stahlblauen Augen überzeugte sowohl die Jury als auch die Zuschauer. In einem Gruppentanz mit Musikerin Ilse DeLange und Schauspielerin Valentina Pahde legte er einen prächtigen Cha-Cha-Cha auf das Parkett. Jurorin Motsi Mabuse war danach regelrecht überrascht - Fussballer sind nicht unbedingt als gute Tänzer verschrien. Bei Gíslason aber habe sie «eine schöne Hüftaktion» gesehen, stellte Mabuse fest. Die Jury gab 18 Punkte. Der Isländer selbst erklärte verlegen: «Ich war sehr, sehr nervös.»
Gíslason, der in Deutschland unter anderem für den 1. FC Nürnberg gespielt hat, war während der Weltmeisterschaft 2018 zum Tuschelthema geworden - wegen seiner Augen, seines blonden Haars und seiner kernigen Gesichtszüge. Vor seiner Einwechslung in einer Partie gegen Argentinien hatte er rund 30.000 Instagram-Follower - wenig später waren es mehr als eine Million.
Hofer dagegen brachte es in der Jury-Wertung auf nur 10 Punkte. RTL hatte ihn in einen Gruppentanz mit Schauspieler Erol Sander (52) und Ballermann-Ikone Mickie Krause (50) gesteckt, was sich als verhängnisvolle Melange erwies. Beim Wiener Walzer der Männer-Truppe kam es fast zu einer ernsthaften Kollision. Die verbale Breitseite der Jury bekam danach Gute-Laune-Sänger Krause («Zehn nackte Friseusen») ab. Llambi urteilte: «Bei Mickie hatte ich das Gefühl, er hat irgendwo den Besen hier vom Reinigungsdienst verschluckt.»
Dass der Auftritt des Trios kompliziert werden könnte, hatte sich zuvor angedeutet. Sander mutmasste richtig: «Ich glaube, wir bekommen einen langsamen Tanz. Und zwar weil wir Ü50 sind.» Jan Hofer bekannte, dass für ihn ein neuer Abschnitt seines beruflichen Lebens anfange. Seine Tanzerfahrung beschränke sich «wirklich auf Discofox» und «ungelenken Bewegungen zu Rihanna und Ähnlichem».
Mittelmässig lief es auch für Formel-1-Reporter Kai Ebel (56), der auf der Tanzfläche einen Stotterstart hinlegte. Llambi bezeichnete den Motorsport-Experten nach seiner Darbietung - einem Tango - als «Rumbakugel» und mahnte, er müsse mit den «Mädels» wirklich feinfühliger umgehen. «Das sind ja jetzt keine Formel-1-Boliden, die da stehen!»
Konsequenzen hatten die Urteile für die Gescholtenen noch nicht - in der sogenannten Kennenlernshow wurde noch kein Promi vom Parkett verbannt. Vielmehr ging es darum, jedem Kandidaten einen Profi-Tänzer für die kommenden Wochen an die Seite zu stellen. Erstmals ist auch ein Tanzpaar aus zwei Männern dabei. Ex-«Prince Charming» Nicolas Puschmann (29) tanzt nun mit Vadim Garbuzov. Tänzer Christian Polanc war der einzige Profi, der sich seinen Promi selbst aussuchen durfte: Er entschied sich für Moderatorin Lola Weippert (24).
Auma Obama, Halbschwester des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama (59), bekam indes Tänzer Andrzej Cibis zugeteilt. Die Soziologin wurde von Moderatorin Victoria Swarovski natürlich auch gefragt, ob ihr Halbbruder die Sendung schaue. Ihre Antwort: «Vielleicht.» Sie gab die Zeitverschiebung zu bedenken.