Letzte Generation plant gezielte Aktionen gegen «Reiche»
Fertig mit den Strassenblockaden. Die Klima-Gruppierung Letzte Generation plant jetzt gezielte Protest-Aktionen gegen «die Reichen».
Das Wichtigste in Kürze
- Zuletzt sorgte die Letzte Generation vor allem mit Strassenblockaden für Aufsehen.
- Die Verkehrs-Proteste bekamen vor allem normale Autofahrer zu spüren.
- Nun aber nimmt die Gruppierung einen neuen Gegner ins Visier.
Nach Strassenblockaden, die sich gegen normale Autofahrer richteten und für Kritik und Anzeigen sorgten, wollen die Klimaschützer der Gruppe Letzte Generation nun einen neuen Gegner ins Visier nehmen.
Man wolle ab nächster Woche «an die Symbole des modernen Reichtums gehen» und die «Aufmerksamkeit auf die rücksichtslose Verschwendung der Reichen lenken», heisst es in einem «Sommerplan 2023» der Gruppe, dessen Gültigkeit auf Anfrage bestätigt wurde.
Klimakatastrophe werde «in erster Linie von Reichen gemacht»
Die Bundesregierung lasse es zu, «dass superreiche Menschen Tag für Tag unsere Lebensgrundlagen zerstören». Die Klimakatastrophe werde «in erster Linie von den Reichen» gemacht. Konkrete Aktionen wolle man noch nicht nennen.
Vom 15. Juli bis 6. August will die Gruppe dann eine Art Sommerpause machen und ihre Aktionen unterbrechen. Ab dem 7. August soll es eine Kampagne besonders in Bayern geben, auch mit Blick auf die dortige Landtagswahl. Im Herbst soll dann wieder Berlin im Mittelpunkt von Protesten stehen.
Die Klimaschützer hatten seit Januar 2022 immer wieder Strassen in Berlin und anderen Städten blockiert und sich dabei teilweise festgeklebt. Sie fordern ein entschiedeneres Vorgehen der Politik für Klimaschutz als bisher. Im Mai durchsuchte die bayerische Polizei und Staatsanwaltschaft 15 Wohnungen und Geschäftsräume der Gruppe in 7 Bundesländern. Der Vorwurf lautete auf Bildung oder Unterstützung einer kriminellen Vereinigung.
Nach der Razzia und der Sperrung einiger Konten habe die Gruppe «in kürzester Zeit» 450'000 Euro Spenden über eine Unterstützer-Initiative eingenommen, betonte sie in ihren Kommunikationskanälen. Zugleich wurden weiter um Spenden und Hilfe gebeten sowie diverse Schulungen angeboten. So dürfen zum Beispiel normale Demonstranten oder Teilnehmer an Aktionen der Gruppe zunächst nicht mit der Presse sprechen, sondern «müssen» zuerst ein «Einführendes Pressetraining» sowie zwei «Übungssessions» besuchen.