Litauens Aussenminister entsetzt über Angriff auf Leonid Wolkow
Litauens Aussenminister Gabrielius Landsbergis hat entsetzt auf den Angriff auf den russischen Oppositionellen Leonid Wolkow in seinem Exil in Litauen reagiert. Die Nachrichten über den Überfall des engen Vertrauten des vor gut drei Wochen in einem Straflager gestorbenen Kreml-Gegners Alexej Nawalny seien «schockierend», schrieb Landsbergis. «Die zuständigen Behörden sind am Werk. Die Täter müssen sich für ihre Taten verantworten.»
Wolkow war Angaben von Kira Jarmysch, die bis zu Nawalnys Tod dessen Sprecherin war, am Dienstagabend vor seinem Haus angegriffen und verletzt worden. Jemand habe eine Autoscheibe eingeschlagen und ihm Tränengas in die Augen gesprüht. Der Angreifer habe dann begonnen, mit einem Hammer auf Wolkow einzuschlagen, schrieb sie.
Verheerende Bilder der Attacke
Iwan Schdanow, der Direktor des von Nawalny gegründeten Anti-Korruptions-Fonds, veröffentlichte Fotos, auf denen Wolkow mit einer Wunde am Kopf und einem blutigen Schienbein zu sehen ist. Der Oppositionelle sei nun im Spital. Die Hintergründe des Angriffs auf Wolkow sind bislang unklar.
Die litauische Polizei bestätigte gegenüber örtlichen Medien, dass ein russischer Staatsbürger am Dienstagabend in einem Vorort von Vilnius in der Nähe seines Hauses angegriffen wurde und eine grössere Anzahl an Beamten dorthin ausgerückt sei.
Zur Identität der Person könne er aber nichts sagen, sagte ein Sprecher. Die Untersuchungen laufen – es werde in mehrere Richtungen ermittelt.