Lufthansa kündigt 1000 neue innerdeutsche Flüge pro Monat an
Fliegen ist ein teurer Spass: Seit der Insolvenz von Air Berlin sind die Preise auf manchen gefragten Strecken in Deutschland ziemlich angestiegen. Lufthansa, die grosse Teile der einstigen Konkurrentin übernehmen will, will gegensteuern.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit der Insolvenz der deutschen Fluggesellschaft Air Berlin sind die Preise für beliebte Strecken innerhalb Deutschlands stark gestiegen.
- Die Lufthansa möchte diesem Trend mit 1000 weiteren innerdeutschen Flüge pro Monat gegensteuern.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat 1000 weitere innerdeutsche Flüge
angekündigt. Damit soll der Kapazitätsengpass behoben werden, der durch den
Wegfall der Flüge der insolventen Air Berlin entstanden war. Und infolgedessen zu hohen
Ticketpreisen auf gefragten Strecken wie Berlin-München oder Berlin-Köln
geführt hatte.
«Sobald wir grünes Licht aus Brüssel haben, wollen wir pro Monat allein
bei Eurowings 1000 innerdeutsche Flüge dazunehmen», sagte Spohr der
«Bild»-Zeitung (Montag). «Ich kann versprechen, dass mit neuen innerdeutschen
Flügen wieder stabile Preise kommen. Wir als Lufthansa wollen ja nicht die
deutschen Verbraucher gegen uns aufbringen.»
Lufthansa will mit den Teilgesellschaften LG Walter und Niki für 210 Millionen Euro (umgerechnet rund 244 Millionen Franken) einen beträchtlichen Teil des Air-Berlin-Flugbetriebs mit 81 Jets und den dazugehörigen Verkehrsrechten übernehmen. Die EU-Wettbewerbshüter müssen dafür grünes Licht geben. Die Kommission hat nach der Anmeldung des Deals vor knapp zwei Wochen 25 Arbeitstage Zeit, das Geschäft abzuklopfen. Haben die Wettbewerbshüter Bedenken, können sie vertieft prüfen. Dann wären es noch einmal 90 Arbeitstage. Bis zum Abschluss liegt das Geschäft auf Eis.
Spohr wies darauf hin, dass derzeit jeden Tag 60 000 Sitze fehlten. «Das kann keine Airline der Welt ausgleichen». Lufthansa tue, was sie könne, um gegenzusteuern. So werde zum Beispiel auf der Strecke Berlin-Frankfurt ein Jumbo eingesetzt. «Das rechnet sich betriebswirtschaftlich überhaupt nicht, weil es ein grosses, teures Flugzeug ist. Aber es zeigt, dass wir helfen wollen», sagte der Lufthansa-Chef.