In Belarus hat Staatschef Alexander Lukaschenko das Militärmanöver mit Russland zur Abschreckung einer angeblichen Gefahr aus dem Westen ausgeweitet.
Alexander Lukaschenko (M), Präsident von Belarus, gestikuliert bei einer Rede. Foto: Uncredited/TUT.by/AP/dpa
Alexander Lukaschenko (M), Präsident von Belarus, gestikuliert bei einer Rede. Foto: Uncredited/TUT.by/AP/dpa - sda - Keystone/TUT.by/AP/Uncredited

Das Wichtigste in Kürze

  • Lukaschenko hat eine Militärübung mit Russland ausgeweitet.
  • Die Übung mit dem Namen «Slawische Bruderschaft» soll nun bis Freitag dauern.
  • Sie soll zur Abschreckung gegen eine angebliche Bedrohung aus dem Westen dienen.
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Staatschef Alexander Lukaschenko hat das Militärmanöver mit Russland zur Abschreckung einer angeblichen Gefahr aus dem Westen ausgeweitet. Die Übung mit dem Namen «Slawische Bruderschaft» soll nun bis Freitag dauern. Zudem nehmen insgesamt nun 1000 russische Soldaten teil, wie Lukaschenko am Montag in Minsk Staatsmedien zufolge mitteilte.

Die Entscheidung sei angesichts der allgemeinen militärisch-politischen Lage in Belarus getroffen worden, hiess es. Insgesamt nehmen 6000 Soldaten an dem seit Montag vergangener Woche laufenden Manöver teil. Zunächst war nur von 300 Soldaten aus Russland die Rede gewesen.

Lukaschenko sieht Belarus von Nato-Staaten bedroht

Der 66-Jährige behauptet seit Wochen, dass die Ex-Sowjetrepublik von Truppen der benachbarten Nato-Staaten bedroht werde. Die EU-Nachbarn Polen und Litauen weisen dies als Stimmungsmache zurück. Aus ihrer Sicht will Lukaschenko von den Problemen in seinem Land ablenken.

Seit der von Fälschungsvorwürfen überschatteten Präsidentenwahl am 9. August ist Lukaschenko angeschlagen. Er hatte sich zum sechsten Mal in Folge zum Staatschef erklären lassen – mit 80,1 Prozent der Stimmen. Das hatte zu beispiellosen Protesten seiner Gegner in dem Land geführt. Sie sehen die Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja als Siegerin.

Bei neuen Massenprotesten am Sonntag gab es nach Angaben des Innenministeriums landesweit 442 Festnahmen, davon 226 in Minsk. Demnach beteiligten sich 18'000 Menschen an den nicht genehmigten Protesten in der Hauptstadt. Die Schätzungen unabhängiger Beobachter lagen dagegen zwischen 50'000 und 100'000 Teilnehmern.

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