Macher wollen Ibiza-Video angeblich vernichten
Den Machern des Strache-Videos sollen drei Millionen Euro für die vollen sieben Stunden geboten worden sein. Angeblich haben sie kein Interesse.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Skandal um Ex-Vizekanzler Strache beherrscht seit Tagen die Schlagzeilen.
- Jetzt wollen die Macher das Video angeblich vernichten. Sie fürchten um ihr Leben.
- Interessenten bieten noch immer bis zu drei Millionen für das vollständige Video.
Zu Beginn war da eine Sicherheitsfirma, die in finanzielle Nöte gelangt war. Sie war auf Korruption bei Auftragsvergaben in Unternehmen spezialisiert.
Nachdem sie einen Betriebsspionageskandal verwickelt wurde, fehlten ihr notwendige Einkünfte. Dies berichtete die österreichische «Kronen Zeitung».
Also machte sich das Unternehmen seine Kontakte zu Geheimdiensten und sein Wissen über nachrichtendienstliche Operationen zunutze. Die Informationen eines Sicherheitsmanns von Heinz-Christian Strache endeten schliesslich als «Ibiza-Gate»: Dem FPÖ-Chef wurde eine Falle gestellt.
Sicherheitsdienstler sollen «Oligarchen-Nichte» Fragen eingeflüstert haben
Eine Agrarwissenschafts-Studentin konnte bei drei Treffen das Vertrauen von Johann Gudenus für sich gewinnen. Sie gab sich beim Wiener Vizebürgermeister als russische Oligarchen-Nichte aus.
Ein Wiener Anwalt soll laut dem zurückgetretenen FPÖ-Mann Gudenus die Treffen vermittelt haben. Gudenus hat auf dem Video für den damaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache aus dem Russischen übersetzt.
Die Bekanntschaft mündete in die Nacht auf Ibiza. Während der Aufzeichnung des geheimen Videos dürften zwei Sicherheitsdienstler dem Lockvogel die wichtigen Fragen eingeflüstert haben.
Den Video-Machern werden bis zu drei Millionen Euro geboten
Die ganze Aufnahme ist sieben Stunden lang. Wie Enthüller Gert Schmidt erklärt, wollen die Macher das Video aus Angst um ihr Leben vernichten.
Dabei könnten sie sich mit einem Verkauf der vollständigen Aufnahme eine goldene Nase verdienen: Interessenten wollen ihnen angeblich bis zu drei Millionen Euro dafür bieten. Das entspricht rund 3'372'500 Franken.
Das im Sommer 2017 auf Ibiza heimlich aufgenommene Video zeigt, wie FPÖ-Chef Strache mit einer vermeintlichen russischen Investorin redet. Dabei geht es auch um mögliche Staatsaufträge im Gegenzug für verdeckte Wahlhilfe zugunsten der rechten FPÖ. Und um strategische Einflussnahme auf Medien.
Heinz-Christian Strache war nach Veröffentlichung des von «Spiegel» und «Süddeutscher Zeitung» veröffentlichten Video als Vizekanzler zurückgetreten. Es führte zu einer Regierungskrise und zum Sturz des Kanzlers Sebastian Kurz (ÖVP) durch ein Misstrauensvotum.