Macron nimmt Verantwortung für Prügel-Mitarbeiter auf sich
Das Wichtigste in Kürze
- Die Affäre um Macrons Prügel-Bodyguard weitet sich aus.
- Der französische Präsident nimmt alle Verantwortung auf sich.
- Die Opposition plant einen Misstrauensantrag.
«Der Verantwortliche, der einzige Verantwortliche, das bin ich und ich allein», sagte Emmanuel Macron am Dienstagabend nach Angaben von Abgeordneten. Der französische Präsident äusserte sich demnach bei einem Treffen mit Parlamentariern seiner Partei und Ministern - nachdem er lange zu der Affäre geschwiegen hatte. «Ich bin es, der Alexandre Benalla vertraut hat. Ich bin es, der die Strafe bestätigt hat», sagte Macron demzufolge.
Der Druck wächst
Unterdessen wächst der Druck auf den französischen Staatschef und die Regierung: Die konservative Oppositionspartei Les Républicains (LR, Die Republikaner) kündigte am Dienstag einen Misstrauensantrag gegen die Regierung von Premierminister Edouard Philippe an.
«Wir werden einen Misstrauensantrag stellen», sagte der Fraktionschef der Republikaner, Christian Jacob. «Wir wollen, dass sich die Regierung erklärt», diesen Wunsch habe Philippe jedoch zurückgewiesen.
Kaum Gefahr von Misstrauensvotum
Ein Misstrauensantrag muss von mindestens 58 Abgeordneten unterzeichnet werden, die LR-Fraktion zählt allein 103 Mitglieder. Angesichts der starken Regierungsmehrheit von Macrons Partei La République en Marche (LREM) räumte Jacob aber ein, dass die Regierung nicht über ein Misstrauensvotum stürzen werde.
Die Zeitung «Le Monde» hatte vor einigen Tagen ein Video veröffentlicht, auf dem zu sehen ist, wie Sicherheitsmann Alexandre Benalla und der ebenfalls beschuldigte Angestellte der Regierungspartei LREM, Vincent Crase, bei der Kundgebung am 1. Mai Demonstranten heftig angehen und schlagen. Benalla trug dabei einen Polizeihelm, obwohl er nicht Polizist ist.