Maddie-Verdächtiger könnte schon nächste Woche freikommen

Der Hauptverdächtige im Fall Maddie McCann hat einen Antrag auf eine vorzeitige Haftentlassung gestellt und könnte in den nächsten Wochen entlassen werden.

Das Wichtigste in Kürze

Der Hauptverdächtige im Fall Maddie McCann stellte einen Antrag auf eine Haftentlassung.
Er hat bereits zwei Drittel seiner Haftstrafe abgesessen.
Er wurde zu weiteren sieben Jahren verurteilt, das Urteil ist aber nicht rechtskräftig.

Der Hauptverdächtige im Fall Maddie McCann könnte bereits nächste Woche auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen werden. Christian B. habe bereits zwei Drittel seiner Haftstrafe von einem Jahr und neun Monaten abgesessen. Er habe nun einen Antrag auf eine vorzeitige Haftentlassung gestellt, wie die «Daily Mail» berichtet.

Verdächtiger — Im Vermisstenfall Madeleine McCann wird seit 2007 ermittelt. - Keystone

Christian B. sitzt derzeit seine Strafe wegen eines Drogendelikts ab. Er wurde ausserdem von einem Gericht wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen Amerikanerin zu sieben Jahren verurteilt. Die Tat geschah 2005 am portugiesischen Urlaubsort Praia da Luz , wo zwei Jahre später die dreijährige Maddie verschwand.

Siebenjährige Haftstrafe nicht rechtskräftig

Diese Haftstrafe ist jedoch noch nicht rechtskräftig, da der Angeklagte Berufung einlegte wegen möglichen Verstössen gegen die Bestimmungen des Europäischen Haftbefehls bei der Auslieferung von Italien nach Deutschland. Dieser Fall liegt gemäss der «FAZ» nun beim Bundesgerichtshof.

Dieser soll sich nun auch damit beschäftigen müssen, welches Gericht sich überhaupt mit dem Antrag auf eine vorzeitige Entlassung befassen soll. Christian B. habe zuerst einen Antrag beim Landgericht Braunschweig gestellt. Diesen habe er jedoch wieder zurückgezogen, um ihn dann dem Landgericht Kiel zuzustellen. Die beiden Gerichte vertreten nun die Meinung, das jeweils andere Gericht sei zuständig.

maddie kiel — Der Verdächtige im Fall «Maddie» verbüsst in der JVA Kiel derzeit eine Haftstrafe. - dpa

Erst nach der Klärung der Zuständigkeit kann der Antrag geprüft werden. Dass es sich hierbei um eine gezielte Hinauszögerung handeln solle, wies eine Sprecherin des Landgerichts gegenüber der «FAZ» ab.

Gemäss der «Daily Mail» werde eine Entscheidung in den nächsten Wochen erwartet.

Die Ermittler im Fall Maddie befürchten, dass der Verdächtige bei einer Freilassung aus dem Land fliehen könnte. Eine Freilassung von Christian B. würde könnte die Ermittlungen schwerwiegend beeinträchtigen.