Marokko wirft Spanien in Migrationskrise Doppelzüngigkeit vor

Keystone-SDA
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Morokko,

Marokko hat Spanien in der Migrationskrise um die spanische Exklave Ceuta Doppelzüngigkeit vorgeworfen. Spanische Angriffe auf Marokko in den Medien «aufgrund falscher Nachrichten» könnten nicht den «wahren Grund» für die Krise verbergen, erklärte der marokkanische Aussenminister Nasser Bourita am Donnerstag, wie die staatliche Nachrichtenagentur MAP meldete. Bourita zufolge wurde die Krise ausgelöst, weil Madrid den Chef der Unabhängigkeitsbewegung Polisario in Westsahara, Brahim Gali, aufgenommen hat.

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Spanische Soldaten auf der spanischen Exklave Ceuta. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Marokko hatte in dieser Woche die Grenzkontrollen nach Ceuta gelockert.

Innerhalb kurzer Zeit gelangten daraufhin Tausende Menschen in das kleine Gebiet im Nordwesten von Marokko. Spanien kritisierte die Regierung in Rabat und zitierte deren Botschafterin ins Aussenministerium. Marokko wiederum rief die Diplomatin zu Beratungen zurück. Am Donnerstag warf die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles Marokko «Erpressung» vor.

Hintergrund der Krise ist nach Einschätzung von Beobachtern ein Streit zwischen beiden Ländern über die Westsahara, bis 1975 spanische Kolonie. Marokko beansprucht grosse Teile des dünn besiedelten Gebiets an der Nordatlantikküste. Rabat ist verärgert, weil der Polisario-Chef Ghali einer spanischen Klinik behandelt wird. Marokkos Regierung wirft ihm unter anderem Kriegsverbrechen vor.

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