Massive Einschränkungen in Deutschland durch Corona-Höchststände
Höchststände bei den Corona-Infektionen in mehreren Regionen Deutschlands haben zu neuen, teils massiven Einschränkungen für Bürgerinnen und Bürger geführt.
Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland verzeichnet neue Höchststände bei den Corona-Infektionen in mehreren Regionen.
- Dadurch werden Bürgerinnen und Bürger mit teils massiven Einschränkungen konfrontiert.
In dem am schlimmsten betroffenen Kreis in Bayern dürfen die Menschen die Wohnung nur noch aus triftigen Gründen verlassen. Schulen, Kitas oder Freizeiteinrichtungen und Restaurants müssen schliessen.
Im ostdeutschen Bundesland Brandenburg werden in Regionen mit hohen Infektionszahlen künftig schärfere Begrenzungen für private Feiern. Auch wurde ein nächtliches Ausschankverbot umgesetzt, in Berlin gilt eine erweiterte Maskenpflicht. Zudem kam angesichts der zugespitzten Corona-Lage bei den europäischen Nachbarn das Thema Grenzkontrollen wieder hoch.
Im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern sind die bislang geltenden Beherbergungsbeschränkungen für Urlaubsgäste aus Corona-Risikogebieten gerichtlich gekippt worden.
Abriegelung von Risikogebieten abgelehnt
Die Rekord-Infektionszahlen im süddeutschen Kreis Berchtesgadener Land entfachten eine Debatte, wie weit sich solche Hotspots abriegeln lassen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und sein niedersächsischer Amtskollege Stephan Weil (SPD) lehnen eine Abriegelung von Risikogebieten ab.
«Davon halte ich nichts», sagte Weil der «Bild»-Zeitung (Dienstag). «Wir sind nicht in China und haben es auch bis jetzt geschafft, die Pandemie in Grenzen zu halten.»
Allerdings sind die Massnahmen, die Bayern im Kreis Berchtesgadener Land nun ergriff, so massiv, dass sie fast einer Abriegelung gleichkommen. Seit Dienstagnachmittag gelten in der Region an der Grenze zu Österreich die ersten Ausgangsbeschränkungen seit dem Lockdown im Frühjahr.
Ausgangsbeschränkungen zwangen Feriengäste zur Abreise
Die strikten Ausgangsbeschränkungen zwangen hunderte Feriengäste zur Abreise. Viele, die rund um Watzmann und Königssee Herbstferien machen wollten, traten ihre Reise erst gar nicht an.
Kanzleramtschef Helge Braun kritisierte Bürger scharf, die Partys feiern und gegen staatliche Regeln verstossen. «Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern gesellschaftsschädigendes Verhalten», sagte er dem Magazin «stern».
Deutschland sei bisher vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen. «Das Einzige, womit wir unseren Erfolg zunichte machen können, ist unser Freizeitdrang.» Zugleich liess er erkennen, dass er weitere Verschärfungen der Corona-Regeln für nötig hält. Die Beschlüsse der Ministerpräsidenten vom vergangenen Mittwoch würden «den enormen Anstieg nicht komplett abbremsen».