Megapark am Ballermann: Korruption und fehlende Lizenzen

Christoph Krummenacher
Christoph Krummenacher

Spanien,

Hunderte Angestellte haben Angst: Behörden wollen den «Megapark» am Ballermann wegen fehlender Lizenzen schliessen. Im Mittelpunkt steht ein Mann, der in Palma wie ein Mafia-Pate geschäftete.

« ... Wir feiern zusammen und keiner ist allein!». Aber wohl nicht mehr lange im «Megapark».
« ... Wir feiern zusammen und keiner ist allein!». Aber wohl nicht mehr lange im «Megapark». - megapark.tv

Das Wichtigste in Kürze

  • Dem «Megapark» am Ballermann auf Mallorca droht das Aus.
  • Die Behörden nehmen die mangelhaften Lizenzen von Besitzer Bartolomé Cursach Mas unter die Lupe.
  • Aus der Partyinsel soll ein Familienurlaubs-Ziel werden.

Der «Megapark» in Palma de Mallorca: Micki Krause, Jürgen Drews, Costa Cordalis. Bier, Party, Flirts. Schon Ende Woche könnte dieser Spass jedoch vorbei sein. Neben den Touristen sorgen sich vor allem auch die hunderten von Angestellten. Denn: Dem Betreiber fehlen die Lizenzen, weiss «Bild.de».

Der Park hat eine Lizenz fürs Parkieren – im Jahr 2000 wurde der Feier-Tempel nämlich als Parkplatz errichtet. Bekamen die Party-Macher Wind von Kontrollen durch die Behörden, verschwanden die Bars und Bühnen, Autos wurden auf die durch Striche am Boden markierte Parkplätze gestellt.

Party-Pate in U-Haft

Im Nachhinein bekamen die Betreiber die nötigen Lizenzen jeweils, auch weil viel Schmiergeld an die Behörden floss. Bartolomé Cursach Mas (70) sorgte aus dem Hintergrund dafür, dass Partys genehmigt, die Konkurrenz schikaniert wurden. Der «Partykönig von Mallorca» wähnte sich über dem Gesetz.

Neben dem «Megapark» gehören dem Party-Paten auch das «Paradies», «Riu Palace» und das «BCM». Seit Februar 2017 sitzt Cursach in U-Haft. Vorwurf: Bildung einer kriminellen Vereinigung, Totschlag, Drogenhandel, Erpressung, Prostitution, Korruption, Geldwäsche, Nötigung und Steuerhinterziehung in mindestens zweistelliger Millionenhöhe.

Familien statt Feiernde

In Palma hat sich der Wind jedoch gedreht. Die Schliessung des «Megaparks» sei mittlerweile politisch gewünscht. Dem Ballermann soll es an den Kragen gehen. Den Mallorquinern ist das feucht-fröhliche Treiben der meist deutschen Urlaubern schon lange ein Dorn im Auge. Sie wollen Familien und Bessergestellte statt Feiernde und Besoffene.

Deshalb schauen die Behörden nun genauer hin. Eine Schliessung wegen der fehlenden Lizenzen ist nicht ausgeschlossen. Rund 500 Angestellte würden ihren Job verlieren. Am Montag protestierten sie deswegen vor dem Rathaus in Palma.

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