Mehr als 20 Angriffe auf Journalisten in Deutschland
Seit Jahresbeginn hat es bereits 22 tätliche Übergriffe auf Journalisten in Deutschland wegen «Hetze gegen die vermeintliche 'Lügenpresse'» gegeben.
Das Wichtigste in Kürze
- 2018 gab es laut einer Studie bereits 22 Angriffe auf Journalisten in Deutschland.
- Die meisten Fälle ereigneten sich aufgrund von Rechtspopulismus oder -extremismus.
- «Die Hetze gegen die vermeintliche 'Lügenpresse' eint die verschiedenen Gruppierungen.»
Seit Jahresbeginn hat es einer Studie zufolge bereits 22 tätliche Übergriffe auf Journalisten in Deutschland gegeben. Bis auf zwei ereigneten sich alle Fälle «im Umfeld rechtspopulistischer oder rechtsextremer Versammlungen», wie das Europäische Zentrum für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF) am Donnerstag in Leipzig mitteilte. Allein bei einer Demonstration am 1. September in Chemnitz seien neun Angriffe mit elf Betroffenen gezählt worden.
Die Untersuchung habe gezeigt, «dass die Grenzen zwischen sogenannten besorgten Bürgern, Rechtspopulisten und Neonazis verschwimmen», erklärte einer der Studienautoren, der Medienwissenschaftler Martin Hoffmann. «Die Hetze gegen die vermeintliche 'Lügenpresse' eint die verschiedenen Gruppierungen – und ist gerade deshalb so gefährlich.»
Im vergangenen Jahr hatte das ECPMF insgesamt lediglich fünf gewaltsame Übergriffe auf Journalisten gezählt, nach 43 im Jahr 2015 und 19 im Jahr 2016. Nach wie vor würden überdurchschnittlich häufig Reporter attackiert, die fotografierten, filmten oder auch nur Kameras bei sich trügen, erklärte das ECPMF.