Die steigende Anzahl von «Problembären» in der Slowakei führt zu vermehrten Konflikten mit Menschen.
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Braunbären greifen Menschen an, wenn sie hungrig sind oder sich bedroht fühlen. (Archivbild) - keystone

Die Slowakei ist bekannt für ihre grosse Braunbärenpopulation. Doch kommt es immer wieder zu Konflikten mit Menschen. Seit Jahresbeginn bis Mitte Juli seien bereits 41 sogenannte «Problembären» abgeschossen worden, teilte die staatliche Naturschutzbehörde des Landes auf Anfrage mit.

«In jedem einzelnen Fall handelte es sich um Individuen, die ihre Scheu vor den Menschen verloren hatten beziehungsweise eine Gefahr für Leben, Gesundheit und Eigentum der Bürger bedeuteten.» Dies teilte ein Sprecher in Banska Bystrica mit. Vor der Freigabe zum Abschuss finde eine eingehende Prüfung statt.

Sicherheitsmassnahmen und Prävention

Seit wenigen Tagen gibt es in der Slowakei eine neue einheitliche Rufnummer, um gefährliche Begegnungen mit den Raubtieren zu melden. Dieses kann unter anderem sogenannte Interventionsteams entsenden. Ein Schwerpunkt der Arbeit der Naturschutzbehörden liegt in der Aufklärung und Prävention.

Beispielsweise wird darauf geachtet, dass Müllcontainer geschlossen sind. Dies, um die Bären nicht in die Nähe von Häusern zu locken. In der Slowakei mit rund 5,4 Millionen Einwohnern gibt es Schätzungen zufolge rund 1300 Braunbären.

Ungewollte Begegnungen und Vorfälle

Bevorzugt leben sie in den Gebirgen oder in dichten Wäldern. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen. Im Frühjahr wurden mehr als ein Dutzend Menschen zum Teil schwer verletzt, darunter Wanderer, Pilzsucher und Forstbedienstete.

Im März stürzte eine Touristin auf der Flucht vor einem Bären und starb. Bei einer ungewollten Begegnung mit einem Braunbären raten Experten, ruhig stehen zu bleiben und sich langsam zurückzuziehen. Keinesfalls sollte man mit den Armen winken, Steine werfen, laut schreien oder ein Selfie machen.

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