Mehr als jeder zweite Internetnutzer ist Opfer von Cyberkriminellen
Mehr als jeder zweite Internetnutzer in Deutschland ist im vergangenen Jahr Opfer von Cyberkriminellen geworden.
Das Wichtigste in Kürze
- Digitalverband: Nutzer am häufigsten von Schadprogrammen betroffen.
Insgesamt 55 Prozent der Onliner waren von kriminellen Vorfällen im Internet betroffen - ein Anstieg um fünf Prozentpunkte, wie aus einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom hervorgeht. Am häufigsten betroffen waren Nutzer von Schadprogrammen auf Smartphones oder Computern.
Jeder Vierte wurde Opfer einer ungefragten Weitergabe persönlicher Daten an Dritte. 19 Prozent gaben an, bei Einkäufen oder Verkaufsgeschäften im Internet betrogen worden zu sein. Von 15 Prozent der Befragten wurden die Zugangsdaten zu einem Onlinedienst ausspioniert. Rund jeder Achte wurde beim Onlinebanking betrogen. Grund dafür seien in vielen Fällen Phishingattacken, bei denen die Kontodaten durch betrügerische E-Mails erbeutet werden.
Neben Diebstahl oder Betrug zählten auch Bedrohungen und Beleidigungen zu den Internetdelikten. Neun Prozent wurden im Netz massiv verbal angegriffen oder beleidigt. Acht Prozent klagten über sexuelle Belästigung. Bei fünf Prozent der Befragten wurden von fremden Menschen unerwünscht E-Mails im eigenen Namen versendet. Zwei Prozent der Nutzer wurden Opfer von Ramsoftware, die Daten verschlüsselt. Kriminelle forderten sie zur Zahlung von Lösegeld auf, um die Daten wieder zu entschlüsseln.
«Jedes Jahr nutzen mehr Internetnutzer eine steigende Zahl von Onlinediensten - das vergrössert auch die Angriffsfläche für Cyberkriminelle und setzt Anreize für täglich neue Schadprogramme», erklärte Susanne Dehme von Bitkom. Schutz davor böten Virenscanner und regelmässige Softwareupdates. Die Umfrage wurde unter 1004 Internetnutzern ab 16 Jahren telefonisch erhoben.