Mehrere europäische Länder verschärfen Massnahmen gegen Corona-Pandemie weiter

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Grossbritannien,

Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie haben mehrere europäische Länder ihre Einschränkungen des öffentlichen Lebens nochmals verschärft.

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Eine Familie in Grobritannien verfolgt die Ansprache zum Coronavirus von Premier Boris Johnson im TV. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Ausgangssperre in Grossbritannien - Frankreich erweitert Ausgehverbote .

In Grossbritannien trat am Montagabend eine dreiwöchige Ausgangssperre in Kraft. In Frankreich wurden die bereits bestehenden Ausgehverbote ausgeweitet. In den Niederlanden wurde das Versammlungsverbot verlängert.

Für die Briten gelte eine «sehr einfache Anweisung - Sie müssen zuhause bleiben», sagte Premierminister Boris Johnson in einer Fernsehansprache. Die Ausgangssperre im Vereinigten Königreich soll mindestens drei Wochen gelten. Die Menschen dürfen nur noch zum Einkaufen, zum Arbeiten, zur ärztlichen Behandlung und für sportliche Aktivitäten ausser Haus.

Auch sind Versammlungen von mehr als zwei Menschen in Grossbritannien vorerst verboten. Alle nicht unbedingt benötigten Geschäfte werden geschlossen. Johnson folgte mit diesen Massnahmen den Schritten, die bereits in zahlreichen anderen Ländern in Europa und rund um den Globus getroffen wurden.

Johnson war wegen seines lange zögerlichen Umgangs mit der Corona-Krise heftig kritisiert worden. Erst seit Montag sind die britischen Schulen geschlossen. Restaurants, Cafés, Bars, Clubs, Theater und Freizeiteinrichtungen sind seit Freitagabend nicht mehr geöffnet. In Grossbritannien sind inzwischen mehr als 300 Menschen an dem Virus gestorben. Insgesamt wurden im Vereinigten Königreich rund 6650 Menschen positiv auf den Erreger Sars-Cov-2 getestet.

In Frankreich kündigte Premierminister Édouard Philippe eine Ausweitung der Ausgangssperre an. Körperliche Betätigung im Freien wird seit Dienstag strikt eingeschränkt. Joggen oder Spazierengehen dürfen die Franzosen nur noch im Umkreis von einem Kilometer um ihren Wohnort und nur noch einmal täglich maximal eine Stunde lang. Die meisten Märkte müssen schliessen.

Bereits vor rund einer Woche hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron drastische Massnahmen verhängt und das Land de facto abgeriegelt. Die Menschen dürfen nur noch für wichtige Erledigungen, wie zum Arbeiten, zum Einkaufen oder zum Arzt vor die Tür.

Trotz der Ausgangssperre gab es vor allem aus Paris Bilder, auf denen sich Menschen auf Märkten drängten und Jogger sich durch die Menschenmenge schoben. In Frankreich wurden bislang mehr als 19.850 Corona-Ansteckungen verzeichnet, mindestens 860 Menschen starben dort an der Infektion.

In den Niederlanden verlängerte die Regierung das Versammlungsverbot bis 1. Juni. Sollte das Verbot nicht eingehalten werden, werde eine Ausgangssperre verhängt, warnte Ministerpräsident Mark Rutte. Ursprünglich sollte das Versammlungsverbot am 6. April enden. In den niederländischen Läden und im öffentlichen Nahverkehr müssen nun ausserdem Massnahmen ergriffen werden, um einen Mindestabstand von 1,50 Metern zwischen den Menschen zu gewährleisten.

In Spanien bereitet unterdessen die Situation in den Altersheimen wachsende Sorgen. Soldaten fanden in Seniorenheimen völlig sich selbst überlassene Bewohner und in manchen Fällen sogar Leichen in den Betten, wie Verteidigungsministerin Margarita Robles berichtete. Die Generalstaatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein.

Die spanische Armee ist damit beauftragt, die Heime zu desinfizieren. In Altersheimen in Spanien sind bereits dutzende Menschen an der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Spanien ist nach Italien das am härtesten von der Pandemie getroffene europäische Land. Die Zahl der Infektionen liegt in Spanien bei mehr als 33.000, die Zahl der Todesopfer bei 2182.

In Italien gibt es inzwischen kleine Hoffnungsschimmer. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen ging dort zuletzt deutlich zurück, von 6557 am Samstag auf 4789 am Montag. Auch die Zahl der Verstorbenen sank. Am Samstag hatte es noch einen erschütternden weltweiten Rekord von 793 neu verzeichneten Coronavirus-Toten gegeben, am Montag waren es 601. Es gebe «Licht am Ende des Tunnels», sagte der oberste Gesundheitsbeamte der Region Lombardei, Giulio Gallera.

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