Sieben Tote nach Schüssen in Krankenhaus in Tschechien
In einem Krankenhaus in Tschechien hat es nach Schüssen sechs Tote gegeben. Die Polizei konnte den Täter finden, dieser richtete sich aber selbst.
Das Wichtigste in Kürze
- In einem Krankenhaus im tschechischen Ostrava ist es zu Schüssen gekommen.
- Dabei sind sechs Menschen gestorben, zwei Menschen wurden verletzt.
- Der Täter flüchtete vor der Polizei und tötete sich anschliessend selbst.
Nach Schüssen in einem Krankenhaus im tschechischen Ostrava (Ostrau) hat es sechs Tote gegeben. Das bestätigte Ministerpräsident Andrej Babis am Dienstag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen CT. Er sprach von einer «grossen Tragödie». Der mutmassliche Schütze habe in einem Warteraum der Universitätsklinik das Feuer auf Patienten eröffnet und «aus nächster Nähe auf den Kopf oder Hals» seiner Opfer gezielt.
Der Mann wurde von der Polizei nach einer Flucht in einem Auto gestellt und nahm sich nach Angaben der Behörden das Leben. «Der 42 Jahre alte Mann schoss sich vor dem Zugriff der Polizei in den Kopf, er ist tot», teilte die tschechische Polizei beim Kurznachrichtendienst Twitter mit.
«Wir wissen nicht, was die Motive dieses Menschen waren», sagte Regierungschef Babis. Er gehe davon aus, dass es die Tat eines möglicherweise psychisch kranken Einzeltäters gewesen sei und keine allgemeine Bedrohungslage in Tschechien vorliege. Nach Angaben der Klinik handelt es sich bei den Opfern um Patienten der Erstversorgungsambulanz der Traumatologie.
Auch die Polizei konnte zunächst keine Angaben zum Hintergrund der Gewalttat im Universitätsklinikum von Ostrava machen.
Grosseinsatz der Polizei
Tschechiens Innenminister Jan Hamacek hatte der Agentur CTK zunächst nur bestätigt, dass es mehrere Tote gegeben habe. Die Polizei sei mit zahlreichen Beamten und einem Sondereinsatzkommando vor Ort, auch ein Hubschrauber sei im Einsatz. Hamacek und Regierungschef Babis sagten alle Termine ab und machten sich auf den Weg nach Ostrava.
Augenzeugen berichteten Medien, dass sie Schüsse aus dem Bereich der Notaufnahme gehört hätten. Mitarbeiter der Klinik wurden angewiesen, ihre Abteilungen nicht zu verlassen. «Wir sind alle nervös», sagte eine Medizinerin der Agentur CTK. Das Krankenhaus war geschlossen, es wurden keine neuen Patienten aufgenommen. Auch das angrenzende Universitätsgelände wurde abgeriegelt.
Die Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien setzte einen Krisenstab ein. Ostrava ist mit rund 290'000 Einwohnern die drittgrösste Stadt Tschechiens und Verwaltungszentrum der mährisch-schlesischen Region. Die Stadt liegt an der Nordostgrenze Tschechiens, zehn Kilometer südwestlich von Polen und 50 Kilometer nordnordwestlich der Grenze zur Slowakei.