Menschen in Seenot müssen gerettet werden
Menschen, die sich in Seenot befinden, müssen gerettet werden. Diese Rettungspflicht gilt für staatliche sowie private Schiffe.
Das Wichtigste in Kürze
- Menschen, die sich in Seenot befinden, müssen gerettet werden.
- «Seenot» ist kein geregelter Begriff.
- Grundsätzlich müssen diejenigen gerettet werden, welche nicht mehr in Sicherheit kommen.
Wenn sich Menschen in Seenot befinden, müssen sie gerettet werden. Diese Pflicht gilt für staatliche wie private Schiffe. Sie ergibt sich aus der Tradition der Seefahrt und dem ungeschriebenen Völkergewohnheitsrecht. Auch internationale Seerechtsübereinkommen und Resolutionen regeln die Seenotrettung.
Egal ob auf hoher See oder Küstengewässer
«Seenot» ist nicht genau definiert. Generell muss denen geholfen werden, die von allein «nicht in Sicherheit gelangen können und auf See verloren gehen». Egal ob auf hoher See oder in Küstengewässern.
Darunter fällt auch, wenn Boote überbelegt oder manövrierunfähig sind, oder wenn Nahrung und Wasser fehlen. Zur Rettung verpflichtet sind Schiffe, die zufällig Menschen in Seenot entdecken, genauso wie Rettungsschiffe wie die «Sea-Watch 3».
Gerettete sollen laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) an einen sicheren Ort gebracht werden. Das muss nicht der nächste Hafen, sondern kann auch ein grösseres Schiff sein.
Laut Bundestagsdienst kann ein Staat den Zugang verwehren, wenn das Schiff «eine ernsthafte und unannehmbare Bedrohung» für ihn darstellt. Die Menschen an Bord müssen allerdings in Sicherheit sein. Libyen gilt für die Bundesregierung nicht als «sicherer Ort».