Menschenrechtler kritisieren Türkei wegen Frauen-Morden

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Türkei,

Menschenrechtler haben der Türkei Versäumnisse beim Schutz von Frauen vorgeworfen. Mehrere Frauen wurden trotz Schutzanordnungen von ihren Partnern getötet.

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Frauen bei einem Protest in der Türkei zum Internationalen Frauentag. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Human Rights Watch hat die Türkei für mangelnden Schutz für Frauen kritisiert.
  • Anordnungen wie einstweilige Verfügungen wurden nicht durchgesetzt.
  • In sechs Fällen wurden Frauen trotz gerichtlicher Schutz-Anordnung ermordet.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat den türkischen Behörden Versäumnisse beim Schutz von Frauen vor Gewalt vorgeworfen.

Zwar reagierten Polizei und Gerichte auf Beschwerden von Frauen, versäumten es aber, Anordnungen wie einstweilige Verfügungen durchzusetzen, erklärte die Türkei-Vertreterin der Organisation, Emma Sinclair-Webb, am Donnerstag.

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Recep Tayyip Erdogan, türkischer Präsident. - dpa

«Die mangelnde Durchsetzung hat dazu geführt, das Frauen auf dem Radar der Behörden von ihren Peiniger getötet wurden oder über Jahre hinweg immer wieder Gewalt ausgesetzt waren.» In einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht dokumentierte Human Rights Watch 18 Fälle von häuslicher Gewalt.

Frauen trotz Schutz-Anordnung von Partnern ermordet

In sechs Fällen wurden Frauen demnach trotz gerichtlicher Anordnung zu ihrem Schutz von ihren Partnern oder Ex-Partnern ermordet. So beschreibt die Organisation den Fall von einer 38-jährigen Mutter von drei Kindern.

Sie sei im Juni 2021 vor ihrem Haus im zentralanatolischen Aksaray von ihrem Ehemann erschossen worden. Die Frau habe sich von ihrem Mann scheiden wollen, sei aber von ihm bedroht und belästig worden. Gerichte hätten vor dem Mord viermal angeordnet, dass sich der Ehemann von seiner Frau fernzuhalten habe.

HRW forderte die Türkei zudem dazu auf, wieder der Istanbul-Konvention zum Schutz von Frauen beizutreten. Die Türkei war auf Betreiben von Präsident Recep Tayyip Erdogan vor fast einem Jahr aus dem internationalen Abkommen ausgetreten - das hatte weltweit für Empörung gesorgt.

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