Messerangriff in Mulhouse entfacht Einwanderungsdebatte
Wegen des Messerangriffs in Mulhouse fordert Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau nun härtere Massnahmen gegen ausreisepflichtige Gefährder.

Ein tödlicher Messerangriff in Mulhouse hat Frankreich erneut in den Fokus der Migrationsdebatte gerückt. Ein 37-jähriger Algerier, der ausgewiesen werden sollte, hat einen 69-jährigen Passanten getötet.
Dabei wurden zudem mehrere Menschen verletzt, während er «Allahu Akbar» rief. So berichtet es die «Luxemburger Wort».
Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau sieht die «durch Einwanderung verursachte Unordnung» als Ursache des Anschlags an.
Abschiebung wurde bereits zehnmal beantragt
Der Täter, Brahim A., war bereits wegen Terrorverherrlichung verurteilt und sollte ausgewiesen werden, doch Algerien blockierte die Abschiebung.
Zudem sei der Mann psychisch krank, wie es die «Tagesschau» weiter berichtet.
Retailleau fordert deshalb härtere Massnahmen gegen ausreisepflichtige Gefährder und droht mit verschärften Visaregeln für Algerier.
Wie das politische Umfeld reagiert
Die Regierung plant, das Thema Einwanderung auf die Tagesordnung zu setzen. Aussenminister Jean-Noël Barrot kündigte an, dass das Kabinett sich mit dem Thema befassen wird.
Der rechtspopulistische Rassemblement National fordert ebenfalls einen strengeren Kurs in der Einwanderungspolitik. Linksaussen-Politikerin Manon Aubry wirft Retailleau allerdings eine «ausländerfeindliche Besessenheit» vor.
Die Beziehungen zwischen Frankreich und Algerien sind somit angespannt, was die Abschiebungsproblematik verschärft. Retailleau schloss deswegen eine Aufkündigung der französisch-algerischen Verträge nicht aus.