Messner fürchtet wegen Corona-Zahlen um Südtirols Ansehen

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Italien,

Der Südtiroler Bergsteiger Reinhold Messner sorgt sich um das Image seiner Heimat. Die Alpenprovinz hat italienweit den niedrigsten Wert an Geimpften.

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Der italienische Extrembergsteiger Reinhold Messner. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Impfquote im Südtirol liegt bei 68,6 Prozent.
  • Reinhold Messner macht sich deswegen sorgen, um das Image der Alpenprovinz.
  • Er glaubt, die Leute werden sich gut überlegen, zum Skifahren ins Südtirol zu gehen.

Angesichts sehr vieler Impfverweigerer und der höchsten Corona-Rate in Italien sorgt sich der Südtiroler Bergsteiger Reinhold Messner um das Ansehen seiner Heimat als Tourismusziel.

«Wir verlieren an Renommee», sagte der 77-Jährige in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

«Die Leute werden sich überlegen, ob sie zu uns zum Skifahren kommen, wenn es heisst: In Italien sind wir die schlechtesten.»

Aktuell hat die Alpenprovinz italienweit den niedrigsten Wert an vollständig Geimpften (Stand Dienstagabend: 68,6 Prozent) und zugleich mit einem Wert von 550 die höchste Sieben-Tages-Inzidenz. Deshalb gelten bereits strengere Massnahmen als anderswo - etwa eine Maskenpflicht auch im Freien und eine FFP2-Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln. Von Montag an kann man zudem nur noch mit einem 2G-Zertifikat - also dem Nachweis einer Impfung oder Genesung - in Restaurants, Bars, Kinos, Theater oder Fitnessstudios.

Südtirol mit niedriger Impfquote

Messner hat kaum Hoffnung, dass strengere Massnahmen dazu führen, dass sich bisherige Verweigerer doch noch gegen das Virus impfen lassen. «Es ist wahrscheinlich zu spät», sagte der ehemalige Europa-Abgeordnete der Grünen, der selbst schon drei Mal geimpft wurde. «Die, die sich bis jetzt nicht haben impfen lassen, die diese Verschwörungsmythen aus dem Netz saugen, die sind nicht mehr zu bekehren.»

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Altstadt in Südtirol. - dpa

Dass just Südtirol - ähnlich wie Bayern oder Österreich - niedrige Impfquoten hat, sei auch historisch begründet, sagte Messner zur Erläuterung. Die Bergregion hatte Anfang des 19. Jahrhunderts gegen Bayern und Franzosen sowie im 20. Jahrhundert gegen Italien und Faschisten um die Freiheit gekämpft. Viele interpretierten den Begriff Freiheit heute aber ganz falsch. «In der Pandemie geht es nur gemeinsam.»

Zugleich beobachte der Abenteurer, dass sich der Blick auf die autonome Provinz ändere. «Wir Südtiroler waren das Aushängeschild von Italien. Wir waren wirtschaftlich die besten. Wir waren ordnungsliebend und hielten unser Land sauber - im Gegensatz zu Rom, wo die Wildschweine durch die Gegend laufen.» Nun aber sei Südtirol in Statistiken plötzlich Schlusslicht. «Und die Italiener lachen sich ins Fäustchen.»

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