Milanovic bei Präsidentenwahl in Kroatien klar vorn
Amtsinhaber Milanovic gewinnt die Präsidentenwahl in Kroatien, verpasst aber die 50-Prozent-Hürde. Im Januar kommt es deswegen zur Stichwahl.
Das Wichtigste in Kürze
- Zoran Milanovic holt 49,1 Prozent der Stimmen bei der Präsidentenwahl in Kroatien.
- Im Januar kommt es zur Stichwahl gegen Dragan Primorac, der 19,4 Prozent erhielt.
Amtsinhaber Zoran Milanovic hat die erste Runde der Präsidentschaftswahl in Kroatien klar für sich entschieden. Nach Auszählung von 99,8 Prozent der Stimmen erreichte der linke Politiker ein Ergebnis von 49,1 Prozent. Da keiner der Kandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen errang, kommt es am 12. Januar zu einer Stichwahl zwischen Milanovic und dem Zweitplatzierten Dragan Primorac, der 19,4 Prozent der Wähler auf sich vereinte.
Ihn unterstützte die konservative Regierungspartei HDZ von Ministerpräsident Andrej Plenkovic. Für die politische Formation mit den meisten Ressourcen und den mächtigsten Netzwerken im ganzen Land fiel das Ergebnis ihres Kandidaten eher blamabel aus. Der Arzt und Besitzer einer Privatklinik war von 2003 bis 2009 Wissenschaftsminister in HDZ-geführten Regierungen.
Milanovic kommt aus der Sozialdemokratischen Partei (SDP) und war von 2011 bis 2016 Ministerpräsident des Landes, das 2013 der EU beitrat. Als Präsident schlug er in seiner fünfjährigen Amtszeit eine populistische Rhetorik an und pflegte einen hemdsärmeligen Stil. Damit spricht er nicht nur seine linke Stammwählerschaft an, sondern auch rechte und ultra-rechte Wähler.
Neben Milanovic und Primorac kandidierten sechs weitere Personen für das höchste Staatsamt, unter ihnen drei Frauen. Marija Selak-Raspudic, eine unabhängige rechte Politikerin, kam auf 9,3 Prozent und Ivana Kekin von der grün-linken Partei Mozemo auf 8,9 Prozent der Stimmen.