Milanovic gewinnt Stichwahl in Kroatien und bleibt Präsident

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Kroatien,

Kroatiens Präsident Zoran Milanovic gewinnt die Stichwahl mit deutlichem Vorsprung. Der EU-kritische Amtsinhaber setzt sich gegen seinen Herausforderer durch.

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Zoran Milanovic setzt sich bei der Stichwahl in Kroatien durch und bleibt Präsident. - Instagram/@z_milanovic

Zoran Milanovic bleibt Präsident von Kroatien; der Amtsinhaber gewann die Stichwahl am Sonntag mit klarem Vorsprung. Laut Hochrechnungen erhielt Milanovic knapp 75 Prozent der Stimmen.

Wie der «Spiegel» unter Berufung auf die staatliche Wahlkommission berichtet, kam sein Herausforderer Dragan Primorac auf rund 25 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 50 Prozent.

Der 58-jährige Milanovic, der der Sozialdemokratischen Partei (SDP) angehört, zeigte sich erfreut über das Ergebnis. «Ich sehe diesen Sieg als Anerkennung meiner Arbeit», sagte er laut «VOL.at».

Warum kam es zur Stichwahl?

Bei der kroatischen Präsidentschaftswahl 2024/25 erreichte kein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit. Amtsinhaber Zoran Milanovic verpasste mit 49,2 Prozent der Stimmen knapp die direkte Wiederwahl.

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Milanovic gewann die Stichwahl mit grossem Vorsprung. - Keystone

Eine Stichwahl wurde notwendig, da laut kroatischem Wahlrecht mehr als 50 Prozent der Stimmen für einen Sieg erforderlich sind. Der zweitplatzierte Kandidat Dragan Primorac erreichte im ersten Wahlgang 19,4 Prozent der Stimmen.

Milanovic kritisert EU und NATO

Zoran Milanović ist seit 2020 Präsident Kroatiens und wurde für seine scharfe Rhetorik und Konfrontationen mit der Regierung bekannt. Er stilisiert sich als Kämpfer gegen Korruption und kritisiert häufig die HDZ-Partei.

Milanovic vertritt eine Mischung aus links- und rechtspopulistischen Positionen, die sich je nach Thema ändern können. Er zeigt Verständnis für Russlands Sichtweise im Ukraine-Krieg und betont Kroatiens Nationalinteressen in der EU-Politik.

Während seiner ersten Amtszeit profilierte sich Milanovic als Kritiker der EU und NATO. Er sprach sich wiederholt gegen die Militärhilfe für die Ukraine aus.

Eingeschränkte Befugnisse

Als Präsident hat Milanovic nur begrenzte Befugnisse; er kann keine Gesetze blockieren. Allerdings hat er ein Mitspracherecht in der Aussen- und Sicherheitspolitik.

Hast du mit der Wiederwahl von Milanovic gerechnet?

Beobachter erwarten, dass er diese Rolle weiter nutzen wird. Die Wahl gilt auch als Stimmungstest für die Parlamentswahl im Herbst.

Dann wird sich zeigen, ob Milanovics Erfolg auch seiner Partei nützt. Derzeit regiert in Zagreb eine konservative Koalition unter Ministerpräsident Andrej Plenkovic.

Kommentare

User #4781 (nicht angemeldet)

Kroatien muss gegen das unfaire Eu System gegensteuern die Elite hat alles und das Volk bleibt auf der Strecke. Kaschiert auf solarität der Menschenrechte wird aber durch kaschiert in dem man den Armut mit sogenannten Sozialleistungen gut redet dabei sind die Versacher der Armut und Ungleichheit das System das die Eu vertritt. Kroatien wird immer teuer und der Mittelstand wird in den Armut gedrückt die Reichen werden immer reicher diese Ideologie findet Ja die Eu fair.

User #6021 (nicht angemeldet)

Konnten die EU-Agenten die Richter dort nicht dazu bringen die Wahl zu annullieren wie in Rumänien?

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