Wirbel um angebliche Einflussnahme auf Wahl in Kroatien

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Kroatien,

Spekulationen über prorussische Bots heizen die Stimmung im kroatischen Präsidentschaftswahlkampf auf.

Zoran Milanovic bei der Stimmabgabe
Zoran Milanović bei der Stimmabgabe. (Archivbild) - AFP

Am letzten Tag des Wahlkampfs für die Präsidentenstichwahl in Kroatien wurde am Freitag die Stimmung durch Spekulationen über den Einfluss prorussischer Bots aufgeheizt. Diese verbreiteten sich nach einem Bericht der in London ansässigen Organisation Centre for Information Resilience.

Darin wird auf ein koordiniertes Netzwerk von prorussischen, Anti-Nato- und Anti-EU-Fake-Profilen zur Unterstützung des Amtsinhabers Zoran Milanović hingewiesen. Der Herausforderer von Milanović, Dragan Primorac, nutzte den Bericht, um zu kritisieren, dass der Amtsinhaber für ausländische Interessen arbeitet, weshalb die kroatische Souveränität in Gefahr sei.

«Warum erhält Zoran Milanović so viel Unterstützung und Hilfe durch Bots, Pressemitteilungen und Artikel, die in wichtigen russischen Medien veröffentlicht werden? Was erwarten all jene, die ihn unterstützen, im Gegenzug?», betonte Primorac laut der kroatischen Nachrichtenagentur Hina bei einer Pressekonferenz am Freitag. «Die Schlüsselfrage, die wir vor dem Ende der Präsidentschaftswahlen beantworten müssen, lautet: Wessen Interessen dient Zoran Milanović?», fügte Primorac hinzu.

Kritik an Analysemethoden

Die kroatische NGO Gong, die sich mit demokratischen Prozessen in Kroatien beschäftigt, sowie kroatische IT-Experten wiesen jedoch auf Mängel in der Analyse hin.

Diese Zweifel an ihrer Qualität und den angewandten Forschungsmethoden würden aufkommen lassen. Kritisiert wurde auch, dass anonyme kroatische Experten die Analyse gemacht haben, was laut Gong Fragen nach ihrer Unabhängigkeit aufwirft.

IT-Systemexperte Marko Rakar bezeichnete die Analyse als oberflächlich. Er betonte, dass die identifizierten Bots nicht für die Kampagne eingesetzt worden seien.

Kein Einfluss auf Wahlergebnis?

Der Cybersicherheitsexperte Lucijan Carić glaubt nicht, dass Bots das Wahlergebnis beeinflusst haben. «Wenn es kleine Unterschiede gibt, kann man vielleicht etwas tun, aber es ist unrealistisch zu behaupten, dass russische Bots Milanović in der ersten Runde zum Sieg verholfen haben. Die Dinge waren von Beginn des Wahlkampfes an klar, wenn man sich die Umfrageergebnisse der Kandidaten ansieht.»

Der Bericht gibt an, soziale Netzwerke (Facebook, X, Telegram, Reddit, TikTok) und Portale analysiert zu haben. Die Plattformen X und auch TikTok dementierten am Freitag laut kroatischen Medien die Behauptungen der Analyse.

Es seien keine Beweise für eine Beeinflussung der kroatischen Wahlen durch gefälschte Accounts oder Bots gefunden worden, hiess es von X. Auch TikTok teilte mit, auf seiner Plattform keine Beweise für eine Einflussnahme auf die Wahlen in Kroatien gefunden zu haben.

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