Minderjährige Migranten sind besonders von Gewalt bedroht
Das Wichtigste in Kürze
- Das Rote Kreuz warnt vor der zunehmenden Gewalt gegenüber minderjährigen Migranten.
- Laut Uno sind mindestens 300'000 Minderjährige als Migranten unterwegs.
Die Zahl der Minderjährigen unter den Migranten ist nach einem Bericht des Roten Kreuzes rasant gestiegen, und die jungen Menschen seien besonders von Gewalt und Ausbeutung bedroht. «Die Kinder sind leichte Beute für Leute, die Kinder missbrauchen, ausnutzen und schmuggeln wollen», sagte Francesco Rocca, Präsident der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC), heute Montag in Genf. Am kommenden Wochenende beginnt in Marrakesch in Marokko eine UN-Konferenz, auf der ein Migrationspakt verabschiedet werden soll. Er soll Migration in geordnete Bahnen lenken und Migranten schützen.
«Ein Kind, das allein und ohne Liebe und Schutz durch seine Eltern, Familienangehörige oder Schutzpersonen unterwegs ist, dürfte zu den gefährdetsten Menschen der Welt gehören», sagte Rocca. «Wir müssen mehr tun, um ihnen zu helfen.» Kinder würden zum Teil zu Sex gezwungen, um entlang der Migrationsroute zu überleben, oder gefangen und als Prostituierte in andere Länder geschafft. Das Rote Kreuz schlägt Stationen entlang den Migrationsrouten vor, wo Kinder und Jugendliche Schutz suchen können und betreut werden.
Die Vereinten Nationen schätzen nach diesen Angaben, dass 2017 mindestens 300'000 Minderjährige als Migranten unterwegs waren. Das Rote Kreuz glaubt, die Zahl ist heute deutlich höher. «Der Migrationspakt ist eine Chance, um das Leben von zehn- oder sogar hunderttausenden Menschen sicherer zu machen», meinte Rocca. «Das ist eine Chance, die sich Regierungen nicht entgehen lassen dürfen.»