Mindestens acht Menschen bei Bombenanschlag in syrisch-türkischer Grenzstadt getötet
Bei einem Bombenanschlag am Sonntag in der syrisch-türkischen Grenzstadt Ras al-Ain sind mindestens acht Menschen getötet worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Türkei beschuldigt Kurdenmiliz YPG.
Unter den Opfern seien sechs Zivilisten, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die Türkei beschuldigte kurdische Milizen.
Nach Angaben der in Grossbritannien ansässigen Beobachtungsstelle wurde die Explosion auf einem Gemüsemarkt durch ein mit Sprengstoff bestücktes Motorrad ausgelöst. Mindestens 19 Menschen wurden demnach verletzt.
Das türkische Verteidigungsministerium machte für den Angriff die von den USA unterstützten kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) verantwortlich, die grosse Gebiete im Nordosten Syriens kontrollieren. Die Miliz wird von der Türkei als verlängerter Arm der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) angesehen. «Die Terrororganisation PKK/YPG hat erneut unschuldige Zivilisten ins Visier genommen», twitterte das türkische Verteidigungsministerium.
Die USA hatten im Oktober 2019 den Abzug ihrer Truppen aus Nordsyrien angeordnet, die dort bis dahin die YPG im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) unterstützten. Die Türkei startete daraufhin mit verbündeten, überwiegend islamistischen syrischen Milizen eine Offensive gegen die YPG, die zur Eroberung eines 120 Kilometer langen Grenzstreifens zwischen Tal Abjad und Ras al-Ain führte.
Das Gebiet ist bis heute nicht stabilisiert. Allein in der vergangenen Woche starben durch eine Autobombe vier Menschen, zehn weitere wurden verletzt.