Die spanischen Parlamentarier stimmen für die Bildung einer Kommission zur Untersuchung sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche.
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Die Almudena-Kathedrale in Madrid. Foto: Bernat Armangue/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die spanische Justiz will Kindes-Missbrauchs-Fälle in der katholischen Kirche untersuchen.
  • Die Mehrheit im Parlament stimmte für die Bildung einer entsprechenden Kommission.
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Das spanische Parlament hat mit grosser Mehrheit für die Bildung einer Kommission zur Untersuchung sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche des Landes gestimmt. Alle Parteien ausser der rechtspopulistischen Vox stimmten dafür, eine Kommission unter Leitung des Ombudsmann Spaniens, Angel Gabilondo Pujol, einzusetzen, berichtete die Zeitung «El País» am Donnerstag. Auch Opfer von Missbrauch und Vertreter der Kirche sollten zur Teilnahme eingeladen werden, meldete die Nachrichtenagentur Europa Press.

In ungewöhnlicher Einigkeit schlossen sich sowohl linke Parteien als auch die konservative Volkspartei PP sowie separatistische Parteien dem von der regierenden sozialistischen Partei PSOE und der baskischen Partei PNV vorgelegten Antrag an. Es sei vorgesehen, dass die Kommission bis Ende des Jahres dem Parlament einen Bericht vorlegt, der dann im kommenden Jahr erörtert werden solle.

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Seit Jahren werden immer mehr Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche öffentlich. Foto: Harald Tittel - dpa-infocom GmbH

Schon vor gut einem Monat hatte die spanische Justiz angekündigt, sie werde zahlreiche Fälle mutmasslichen Kindesmissbrauchs in der katholischen Kirche untersuchen. Viele der möglichen Taten liegen jedoch schon so lange zurück, dass sie verjährt sind.

220 erfasste Missbrauchs-Fälle seit 2001

Vor zehn Monaten hatte die katholische Kirche in Spanien erstmals Daten über Fälle von Kindesmissbrauch offengelegt. Die Bischofskonferenz teilte damals mit, seit 2001 habe es insgesamt 220 erfasste Fälle sexuellen Missbrauchs durch Geistliche gegeben.

Bei 151 Fällen sei die interne Untersuchung bereits abgeschlossen, hiess es. Weitere Details, wie die Zahl der Opfer oder Angaben zu Tätern oder Tatorten, gab es nicht. Innerhalb der Kirche gibt es Medienberichten zufolge erheblichen Widerstand gegen eine Aufarbeitung solcher Fälle.

«El País» berichtet aufgrund eigener Recherchen von 611 Fällen sexuellen Missbrauchs während der vergangenen Jahrzehnte im Bericht der katholischen Kirche mit 1246 Opfern.

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