«Mit Anschlägen muss gerechnet werden»

Nadine Brügger
Nadine Brügger

Basel,

Flugpassagiere von und nach Frankreich werden über verschärfte Sicherheits- und Personenkontrollen informiert. Das betrifft auch Reisende des Basler Flughafens, der auf französischem Boden steht. Nau hat nachgefragt, wie akut die Gefahr tatsächlich ist.

Wie hoch ist die Terrorgefahr in der Schweiz? Nau  hat beim NDB nachgefragt. (Symbolbild vom Flughafen Basel-Mulhouse)
Wie hoch ist die Terrorgefahr in der Schweiz? Nau hat beim NDB nachgefragt. (Symbolbild vom Flughafen Basel-Mulhouse) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lufthansa warnt vor verstärkten Passagierkontrollen bei Flügen von und nach Frankreich.
  • Davon betroffen ist auch der auf französischem Boden stehende Basler EuroAirport.
  • Der Nachrichtendienst des Bundes sagt gegenüber Nau, dass die Terrorgefahr in der Schweiz erhöht sei und mit Anschlägen gerechnet werden müsse.

Geht ein Flug von oder nach Frankreich, informiert die Lufthansa ihre Passagiere routinemässig über verstärkte Personenkontrollen durch die französischen Behörden. Nach den Terroranschlägen wurde in Frankreich ab 2015 der Ausnahmezustand verhängt und stets verlängert - bis Präsident Macron ihn nun mehr oder weniger zum Normalzustand erklärt hat.

Auch Reisende nach Basel erhalten die Lufthansa-Warnung. Der Flughafen steht auf französischem Boden. Doch wie akut ist die Terrorgefahr bei uns wirklich? Nau hat beim Nachrichtendienst nachgefragt.

Keine Entwarnung für die Schweiz

«Vor allem aufgrund der Aktivitäten und Planungen des ‹Islamischen Staats› bleibt die Terror­bedrohung in der Schweiz weiterhin erhöht», sagt Isabelle Graber vom Nachrichtendienst des Bundes (NDB) gegenüber Nau. Die britischen Behörden würden die aktuelle Terrorbedrohung in Europa gar als «so hoch wie noch nie einschätzen», so Graber weiter. «Mit weiteren Anschlägen muss gerechnet werden.»

Einzeltäter am wahrscheinlichsten

Der NDB gehe davon aus, «dass Anschläge mit geringem logistischem Aufwand, ausgeführt von Einzeltätern oder Kleingruppen, aktuell für die Schweiz die wahrscheinlichste Art der Bedrohung darstellen.» Als Täter kämen hauptsächlich in der Schweiz radikalisierte Personen oder Rückkehrer aus Dschihadgebieten in Frage.

Eine direkte Verbindung zum «IS» sei dabei nicht zwingend. «Die Täter können auch lediglich von der dschihadistischen Propaganda inspiriert sein.» Auch als Planungs-Basis oder Durchreiseland sei die Schweiz bei Terroristen beliebt.

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