«Mit Anschlägen muss gerechnet werden»
Das Wichtigste in Kürze
- Die Lufthansa warnt vor verstärkten Passagierkontrollen bei Flügen von und nach Frankreich.
- Davon betroffen ist auch der auf französischem Boden stehende Basler EuroAirport.
- Der Nachrichtendienst des Bundes sagt gegenüber Nau, dass die Terrorgefahr in der Schweiz erhöht sei und mit Anschlägen gerechnet werden müsse.
Geht ein Flug von oder nach Frankreich, informiert die Lufthansa ihre Passagiere routinemässig über verstärkte Personenkontrollen durch die französischen Behörden. Nach den Terroranschlägen wurde in Frankreich ab 2015 der Ausnahmezustand verhängt und stets verlängert - bis Präsident Macron ihn nun mehr oder weniger zum Normalzustand erklärt hat.
Auch Reisende nach Basel erhalten die Lufthansa-Warnung. Der Flughafen steht auf französischem Boden. Doch wie akut ist die Terrorgefahr bei uns wirklich? Nau hat beim Nachrichtendienst nachgefragt.
Keine Entwarnung für die Schweiz
«Vor allem aufgrund der Aktivitäten und Planungen des
‹Islamischen
Staats›
bleibt die Terrorbedrohung in der Schweiz weiterhin erhöht», sagt
Isabelle Graber vom Nachrichtendienst des Bundes (NDB) gegenüber Nau.
Die britischen Behörden würden die aktuelle Terrorbedrohung
in Europa gar als «so hoch wie noch nie einschätzen», so Graber weiter. «Mit
weiteren Anschlägen muss gerechnet werden.»
Einzeltäter am wahrscheinlichsten
Der NDB gehe davon aus, «dass Anschläge mit geringem
logistischem Aufwand, ausgeführt von Einzeltätern oder Kleingruppen, aktuell
für die Schweiz die wahrscheinlichste Art der Bedrohung darstellen.» Als Täter kämen hauptsächlich in der Schweiz radikalisierte
Personen oder Rückkehrer aus Dschihadgebieten in Frage.
Eine direkte Verbindung
zum «IS» sei dabei nicht zwingend. «Die Täter können auch lediglich von der
dschihadistischen Propaganda inspiriert sein.» Auch als Planungs-Basis oder Durchreiseland sei die Schweiz bei Terroristen beliebt.