Der ehemalige deutsche Fussball-Nationaltorwart Jens Lehmann steht wegen eines skurrilen Nachbarschaftsstreits vor Gericht.
Jens Lehmann
Der angeklagte ehemalige deutsche Nationaltorwart Jens Lehmann (l) kommt vor Prozessbeginn mit seinem Anwalt Christoph Rückel in das Amtsgericht Starnberg, Bayern (D). - Keystone

Vor dem Amtsgericht in Starnberg (D) hat am Freitag ein Prozess gegen den früheren deutschen Fussball-Nationaltorwart Jens Lehmann begonnen. Der 54-Jährige erschien im dunklen Anzug mit blauer Krawatte und schloss die Augen, als der Staatsanwalt begann, die Anklage gegen ihn zu verlesen.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem vor, im Sommer vergangenen Jahres einen Dachbalken in der Garage seines Nachbarn mit einer Kettensäge zersägt zu haben. Laut Anklagebehörde war der mutmasslichen Tat ein jahrelanger Nachbarschaftsstreit vorausgegangen.

Als Grund dafür sieht die Staatsanwaltschaft, dass die Garage Lehmann den Blick auf den Starnberger See in Oberbayern versperrte. Zudem soll er laut Staatsanwaltschaft das Kabel einer Überwachungskamera abgetrennt haben.

Klage wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung

Für den Prozess gegen ihn unter anderem wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung sind zwei Verhandlungstage angesetzt. Lehmanns Anwalt Christoph Rückel wollte sich vor Beginn des Prozesses auf Anfrage nicht äussern, kündigte aber eine Stellungnahme im Gerichtssaal zu Beginn der Verhandlung an.

«Die gegen mich erhobenen Vorwürfe treffen so nicht zu», schrieb Lehmann im Sommer auf Instagram, nachdem Anklage gegen ihn erhoben worden war. «Der Schaden ist wie immer die enorme Rufschädigung und die Missachtung der Privatsphäre.» Bis zum Abschluss des Verfahrens gilt die Unschuldsvermutung.

Lehmann war 2006 zum gefeierten Torwart der Heim-WM, des «Sommermärchens», geworden – vor allem durch seine Glanzleistung beim Elfmeterschiessen gegen Argentinien im Viertelfinale. In seiner aktiven Zeit spielte er unter anderem beim FC Schalke 04, bei Borussia Dortmund und beim FC Arsenal in London. Im Finale um den Uefa-Pokal 1997 trug er mit einem gehaltenen Strafstoss im Penalty-Schiessen zum Sieg der Schalker gegen Inter Mailand bei.

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