Mit ÖSV Präsidentin Stadlober kommt «kleine Revolution»
Erstmals wird eine Frau ÖSV Präsidentin – nach 22 Männern. Die 58-jährige Salzburgerin ist bereits bestens mit dem Wintersportapparat vertraut.
Das Wichtigste in Kürze
- Roswitha Stadlober ist die erste ÖSV-Präsidentin.
- Mit ihr stehen Partrick Ortlieb und Christian Scherer an der Verbandsspitze.
- Von der neuen Präsidentin verspricht man sich einen «frischen Wind».
Die neue Präsidentin des Österreichischen Skiverbands (ÖSV) heisst Roswitha Stadlober. Die Ernennung Stadlobers wird gar als kleine «Revolution» angesehen.
Gemeinsam mit Ex-Abfahrer Patrick Ortlieb und Neo-Generalsekretär Christian Scherer wird Stadlober den erfolgreichen ÖSV leiten. Ortlieb wird als Finanzchef tätig sein. Scherer hingegen ist für die operative Führung zuständig.
Auf die Kombination von Stadlober, Ortlieb und Scherer einigte sich die ÖSV-Präsidentenkonferenz am Mittwoch nach intensiven Verhandlungen.
Trio bis 2024 gewählt
Das Chef-Trio werde laut «ORF Sport» erneut am Freitagnachmittag in einer ausserordentlichen Länderkonferenz bis 2024 gewählt.
Die neue Leitung folgt auf den Rückzug des steirischen Kurzzeitamtshinabers Karl Schmidhofer. Schmidhofer leitete nach 55 Jahren als erster Nichttiroler die Verbandsspitze.
Als weitere Option wurde auch über eine Übergangslösung diskutiert. Diese sah vor, dass Stadlober als Interimspräsidentin bis zum Frühsommer tätig sei. Aufgrund vergangener imageschädigender Turbulenzen wurde darauf jedoch verzichtet.
Stadlober, die selbst eine Alpin-Laufbahn hinter sich hat, ist mit dem ÖSV bereits vertraut. Denn die 58-jährige Salzburgerin sitzt seit zehn Jahren als Vizepräsidentin im Vorstand. Bisher fielen insbesondere Biathlon, Langlauf, Skibergsteigen und die Ausbildung in ihren Zuständigkeitsbereich.
Auch die Kinder der Slalom-Vizeweltmeisterin von 1987 haben sich dem Wintersport gewidmet. Die Langlauf-Karrieren von Teresa und Luis haben Stadlober bestens auf die Strukturen und Abläufe des ÖSV vorbereitet.
ÖSV Präsidentin war ehemalige Sportsprecherin im Salzburger Landtag
Ebenfalls von Vorteil für die neue berufliche Herausforderung ist Stadlobers ehemalige Position als ÖVP-Sportsprecherin im Salzburger Landtag. Nicht zuletzt deswegen ist ihr das politische Tagesgeschäft vertraut.
Zudem ist Stadlober seit 2010 Geschäftsführerin des Vereins KADA. Dieser unterstützt Leistungssportler bei ihrer Laufbahnplanung während und nach ihrer aktiven Zeit. Die Österreicherin versichert deshalb: «Ich kenne mich im Sport schon sehr gut aus, auch was Sportförderungen oder die Sportstruktur in Österreich betrifft».
Die Position als ÖSV-Chefin wird die Marathonläuferin ehrenamtlich ausüben. Sie wird sich insbesondere mit den allgemeinen Angelegenheiten des Verbandes auseinandersetzen und dem Präsidium vorstehen. Ausserdem wird sie den Vorsitz der Länderkonferenz führen und als höchste Repräsentantin des Verbandes auftreten. Demgegenüber werden sich Ortlieb und Scherer mit den wirtschaftlichen Belangen auseinandersetzen.
«Frischer Wind» mit Stadlober
Nach 22 Männern folgt nun eine Frau. Katharina Liensberger betonte jedoch, dass es nicht entscheidend sei, ob ein Mann oder eine Frau das Amt des Präsidenten innehat. Vielmehr ist entscheidend, ob «die Präsidentin gut und gezielt arbeiten kann». Sie versprach sich zudem einen «frischen Wind» von der ersten ÖSV-Präsidentin.