Moderne Sklaverei könnte mit Coronakrise zunehmen

Andri Morrissey
Andri Morrissey

Grossbritannien,

Bei Sklaverei denkt man an verkettete, ausgehungerte Zwangsarbeiter. Die heutige Version sieht ganz anders aus, ist aber immer noch Realität.

Sklaverei
Ein Saisonarbeiter bei der Arbeit. Auch in der Landwirtschaft ist moderne Sklaverei verbreitet. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus könnten zu mehr Sklavenarbeit führen.
  • Seit 2018 ist Zahl der Sklavenarbeiter in England um 50 Prozent auf 10'600 gestiegen.

Früher arbeiteten Sklaven im Bergbau oder auf Plantagen. In der heutigen Zeit arbeiten viele in der Landwirtschaft, Fabrikhallen, Nagelstudios oder Autowaschanlagen. Die Opfer werden laut «Euronews» oft mit grossen Versprechen angelockt, um später ausgebeutet zu werden.

In der Corona-Krise droht die Zahl illegaler Arbeiter zu steigen. In Grossbritannien, wo Menschenhandel eine riesige Industrie darstellt, seien im vergangenen Jahr 10'600 Menschen als Sklaven identifiziert worden. Das ist ein Anstieg um mehr als 50 Prozent in den letzten zwei Jahren.

Auch Hestia, eine Hilfsorganisation gegen moderne Sklaverei, befürchtet mit der kommenden Wirtschaftskrise einen Anstieg von Sklavenarbeit. «Das Risiko erhöht sich dadurch, dass Arbeitgeber möglicherweise nicht genug Geld haben, um für die Löhne zu sorgen.» So Ella Read, eine Expertin der modernen Sklaverei bei Hestia. Eine Notschlafstelle für Opfer wurde soeben in London eröffnet.

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