Montenegro verbietet vier serbischen Nationalisten die Einreise
Vier serbische Nationalisten dürfen nicht nach Montenegro einreisen. Man müsse die patriotischen Gefühle schützen, hiess es.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Gericht in Montenegro entschied ein Einreiseverbot für vier Nationalisten aus Serbien.
- Montenegro ist erst seit 2006 von Serbien unabhängig.
Montenegro verbietet vier nationalistischen Intellektuellen aus Serbien, unter ihnen der Dichter Matija Beckovic, die Einreise. Dies bestätigte die montenegrinische Regierung am Donnerstagabend in Podgorica. «Unsere verfassungsmässige und moralische Pflicht ist es, die Ruhe und Ordnung im Land und die patriotischen Gefühle der Bürger zu schützen», hiess es in der Erklärung.
Montenegro, das ab 1918 zu Jugoslawien gehört hatte, hatte 2006 die Unabhängigkeit erlangt. Bei einem Referendum hatten 55,5 Prozent der Bürger für den Austritt aus dem damaligen Staatenbund Serbien und Montenegro gestimmt. Ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung hegt aber bis heute pro-serbische Gefühle.
In Serbien finden sich wiederum radikale Nationalisten nicht mit dem Verlust des kleinen Adrialandes und damit des Meereszugangs für Serbien ab. Der 78-jährige Beckovic, der selbst montenegrinische Vorfahren hat, ist als glühender Nationalist ein strikter Gegner der Unabhängigkeit der Adriarepublik. Ausser ihm sind noch zwei Historiker und ein Rechtsanwalt aus Serbien vom Einreiseverbot betroffen.