Mann in Montenegro erschiesst zwölf Menschen – Staatstrauer

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Montenegro,

In Montenegro hat ein Mann insgesamt zwölf Personen erschossen und vier verletzt. Im Balkanstaat wurde eine Staatstrauer ausgerufen.

Polizisten sind am Tatort im Einsatz.
Polizisten sind am Tatort im Einsatz. - Risto Bozovic/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Montenegro hat ein Mann in einer Bar zwölf Menschen erschossen und vier verletzt.
  • Auf der Flucht tötete er zwei Minderjährige, eine Frau wurde verwundet.
  • Der Täter schoss sich selbst in den Kopf.

Ein 45-jähriger Mann hat in der montenegrinischen Kleinstadt Cetinje mit einer Schusswaffe mindestens zwölf Menschen getötet, wie die Polizei des kleinen Balkanlands bekanntgab. Unter den Opfern sind demnach auch zwei Kinder.

Medienberichten zufolge geriet der Täter in einer Kneipe mit einem anderen Gast in einen Streit. Daraufhin sei er nach Hause gegangen, habe eine Waffe geholt und sei in die Gaststätte zurückgekehrt, um mehrere Menschen zu töten und zu verletzen. Danach sei er weggelaufen und habe an verschiedenen Stellen in Cetinje weitere Menschen erschossen, unter ihnen die zwei Kinder.

In der Folge habe sich der Täter nach Hause begeben und sich in den Kopf geschossen, nachdem die Polizei sein Haus umstellt und ihn zur Aufgabe aufgefordert habe, sagte der montenegrinische Interims-Polizeichef Lazar Scepanovic auf einer Pressekonferenz. Der Tatverdächtige sei kurz vor Mitternacht auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben, fügte er hinzu.

In Montenegro erschoss ein 45-jähriger Mann mindestens zehn Menschen und anschliessend sich selbst. (Foto aktuell)
In Montenegro erschoss ein 45-jähriger Mann mindestens zehn Menschen und anschliessend sich selbst. (Foto aktuell) - Risto Bozovic/AP/dpa

Die Behörden hatten zunächst von mindestens zehn Todesopfern gesprochen. Am Donnerstag nannte die Staatsanwaltschaft schliesslich die Zahl von zwölf Toten. Der Tageszeitung «Vijesti» zufolge erschoss der Täter in der Gaststätte vier Menschen, anschliessend in andere Teilen der Stadt acht weitere, unter ihnen die Kinder im Alter von 10 und 13 Jahren sowie seine eigene Schwester.

Die Polizei rief die Bevölkerung in Cetinje dazu auf, die Ruhe zu bewahren und ihre Wohnorte nicht zu verlassen, solange der bewaffnete Täter nicht gefasst war.

In dem Balkanland ist nun eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen worden. Das ordnete die Regierung in der Hauptstadt Podgorica noch in der Nacht an.

Viele Menschen in Montenegro bewaffnet

Was den Blutrausch des Mannes ausgelöst hat, war zunächst nicht klar. Die Polizei geht nach eigener Darstellung davon aus, dass es sich nicht um ein Verbrechen im Zusammenhang mit der Mafia-Kriminalität, sondern um eine Affekttat gehandelt habe. In Montenegro und anderen Balkanländern sind viele Menschen bewaffnet, oft auch ohne über einen Waffenschein zu verfügen.

Die 14'000-Einwohner-Stadt Cetinje war bis 1918 die Hauptstadt des damaligen Königreichs Montenegro. Im August 2022 hatte dort ein Amokläufer zehn Menschen erschossen, eher er selbst von einem bewaffneten Passanten getötet wurde.

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