Moskau: Russische Truppen setzen Angriffe im Gebiet Donezk fort
Am Freitag überzog Russland die Ukraine erneut mit Raketen. Jetzt werden die Angriffe im Gebiet Donezk offenbar fortgesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland hat laut eigenen Angaben seine Angriffe im Gebiet Donezk fortgesetzt.
- Man habe Gegenattacken der ukrainischen Armee abgewehrt.
Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ihre Angriffe im Gebiet Donezk in der Ostukraine fortgesetzt. Es seien dabei Gegenattacken der ukrainischen Armee abgewehrt und im Ergebnis vorteilhafte Positionen eingenommen worden, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow am Samstag in Moskau. Dagegen teilte das ukrainische Militär mit, dass Durchbrüche der Russen an der Verteidigungslinie verhindert worden seien.
Der Kreml informierte unterdessen darüber, dass Präsident Wladimir Putin am Freitag den ganzen Tag im Führungsstab der von ihm sogenannten militärischen Spezialoperation verbracht habe.
Generalstabschef: «Ziel des Schlags erreicht»
Putin liess sich dort über die nächsten Kriegsziele informieren. Details wurden nicht genannt. Am Freitag hatten die Russen die Ukraine einmal mehr mit massiven Raketenangriffen überzogen. Erstmals nach längerer Zeit zu sehen war nun wieder Generalstabschef Waleri Gerassimow, nachdem es Gerüchte um seinen Rücktritt gegeben hatte.
Im Gebiet Donezk seien auch Sabotage- und Aufklärungsgruppen der ukrainischen Streitkräfte sowie ein Lager mit ausländischen Söldnern vernichtet worden, sagte Konaschenkow. Er bestätigte zudem die neuen massiven Raketenangriffe vom Freitag. «Das Ziel des Schlags wurde erreicht. Alle anvisierten Objekte wurden zerstört.» Gestoppt worden sei der Transport von Waffen und Munition sowie die Produktion in Rüstungsbetrieben der Ukraine. Es seien ausserdem Systeme der Flugabwehr der Ukraine entschärft worden.
Ukraine sprach von 70 Raketenangriffen
Die russischen Raketen seien von Bombern aus der Luft und vom Meer aus abgefeuert worden, sagte Konaschenkow. Bei der Flugabwehr sei durch die «unprofessionellen Handlungen» der ukrainischen Luftverteidigung auch zivile Infrastruktur auf dem Boden beschädigt worden. Die Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.
Die Ukraine hatte am Freitag von mehr als 70 Raketenangriffen gesprochen, von denen die meisten durch die Flugabwehr abgefangen worden seien. Durch die Treffer und Schäden fiel erneut in vielen Regionen die Strom- und Wasserversorgung aus. Unter anderem in der Hauptstadt Kiew und in der Region Charkiw berichteten die Behörden von Fortschritten bei der Wiederherstellung der Versorgung. Im Kiewer Gebiet hiess es, dass noch 50 Prozent der Haushalte keinen Strom hätten.